Hamburger Innenstadt, 16 Uhr, Donnerstag Nachmittag. Große rote Letter verkünden den Sommer-Sale: 30 bis 50 Prozent - ist auf der Schaufensterscheibe fast jedes Geschäfts zu lesen. Reduzierte Ware zu Billigpreisen lockt die Kunden in die Läden.
Die Schlangen an den Kassen des beliebten schwedischen Modehauses sind lang – die Preise günstig. Ein mintgrünes T-Shirt für 4,95 Euro aus 100 Prozent Polyester. Die helle Chino-Hose mit dunkelbraunem Plastikgürtel von knapp 30 auf 19,95 Euro herunter gesetzt. Maschinenwäsche bei 40 Grad, drei Prozent Elastan, 97 Prozent Baumwolle - ist auf dem schwarzen Innenetikett zu lesen. Und darunter – made in Malaysia.
"Wir wissen heute, dass wir Textilhändler ein unglaublich komplexes Geschäft betreiben. Die textilen Wertschöpfungsketten sind inzwischen so komplex und so mannigfaltig über den Globus verstreut, dass das Geschäft um Längen schwieriger und komplexer ist, als noch vor 30 Jahren","
erklärt Andreas Streubig, Bereichsleiter Umwelt- und Gesellschaftspolitik der Otto-Group mit Sitz in Hamburg. Die Herstellung eines Kleidungsstücks für den westlichen Markt ist vielfältig – von der Rohstoffgewinnung über die Weiterverarbeitung in der Näherei bis hin zur Nutzung des Produkts beim Endkunden: Die Wertschöpfungskette ist lang und unübersichtlich. Das gestehen selbst große Einzelhändler wie die Otto Group ein. Im vergangenen Jahr hat sich deshalb die "Sustainable Apparel Coalition" gegründet. Eine Koalition für "Nachhaltigkeit in der Textilindustrie" – kurz SAC.
""Die SAC ist ein Zusammenschluss von unterschiedlichen internationalen Akteuren aus der Kleidungs- und Schuhindustrie, NGOs und große Kleidungsmarken, Zulieferer, Gewebehersteller und Spinnereien sowie Chemieunternehmen. Alle arbeiten zusammen, um einen gemeinsamen Index zu erstellen. Einen Maßstab zur Bewertung der Textil- und Schuhproduktion unter nachhaltigen Gesichtspunkten."
So Jason Kibbey, Geschäftsführer der SAC. Große Marken wie H&M und Nike, GAP, Adidas und Levi´s oder auch C&A und die Otto-Group haben sich der SAC angeschlossen, da in den Unternehmen das Bewusstsein für Nachhaltigkeit - wenn nicht schon längst verankert - so doch immer mehr auf die Agenda tritt, so Otto-Bereichsleiter Andreas Streubig und er erklärt, nach welchen Kriterien eine Bewertung der einzelnen Produkte abläuft:
"Das geht los, mit: Unter welchen Bedingungen werden Rohstoffe angebaut, wie sieht es mit dem Energieeinsatz aus, in den nächsten Verarbeitungsstufen. Wie ist das ganze Thema Pestizide, Chemikalien, Schadstoffe zu bewerten, wie sieht es mit Materialeffizienz und Abfall aus. Was ist mit den Arbeitsstandards, den sozialen Arbeitsbedingungen unter den produziert wird."
Dazu wird eine Art Bewertungs- oder Scoring-System entwickelt, in das die einzelnen Unternehmen Daten ihrer Produkte eingeben: So können die Nachhaltigkeitsaspekte umfassend gemessen und letztlich auch gesteuert werden.
"Im Sinne von: Kann ich andere Entscheidungen treffen bezüglich der Materialauswahl, bezüglich der Lieferantenauswahl, bezüglich der Transportmodi, die ich benutze. Wie schneiden unsere Produkte, unsere speziellen Produkte ab, wenn wir sie einem solchen harmonisierten und standardisierten Rating unterwerfen."
Den Vorwurf, wieder eine jener "Greenwashing"-Aktionen zu sein, die viel versprechen aber nichts halten, weist Andreas Streubig zurück:
"Greenwashing unterstellt ja, dass ein Unternehmen solcherlei Informationen oder Aktivitäten nutzt, um die Öffentlichkeit und die eigenen Kunden praktisch in Sicherheit zu wiegen, dass hier schon alles mit rechten Dingen zugehen würde. Das Tool, so wie es jetzt entwickelt wird, unter dem Dach der Sustainable Apparel Coalition ist ja zunächst ein Tool für den internen Gebrauch."
Langfristiges Ziel sei die Reduktion des Verbrauchs von Wasser, Energie und Chemikalien sowie des Abfallsaufkommens in der Produktion und die Verbesserung der sozialen Standards in den Produktionsländern. Nach einer Testphase, in der mehr als 400 Produkte aus über 80 Unternehmen die Pilotphase durchlaufen haben, wird der Index im Juli seine erste offizielle Anwendung in den Unternehmen finden.
Die Schlangen an den Kassen des beliebten schwedischen Modehauses sind lang – die Preise günstig. Ein mintgrünes T-Shirt für 4,95 Euro aus 100 Prozent Polyester. Die helle Chino-Hose mit dunkelbraunem Plastikgürtel von knapp 30 auf 19,95 Euro herunter gesetzt. Maschinenwäsche bei 40 Grad, drei Prozent Elastan, 97 Prozent Baumwolle - ist auf dem schwarzen Innenetikett zu lesen. Und darunter – made in Malaysia.
"Wir wissen heute, dass wir Textilhändler ein unglaublich komplexes Geschäft betreiben. Die textilen Wertschöpfungsketten sind inzwischen so komplex und so mannigfaltig über den Globus verstreut, dass das Geschäft um Längen schwieriger und komplexer ist, als noch vor 30 Jahren","
erklärt Andreas Streubig, Bereichsleiter Umwelt- und Gesellschaftspolitik der Otto-Group mit Sitz in Hamburg. Die Herstellung eines Kleidungsstücks für den westlichen Markt ist vielfältig – von der Rohstoffgewinnung über die Weiterverarbeitung in der Näherei bis hin zur Nutzung des Produkts beim Endkunden: Die Wertschöpfungskette ist lang und unübersichtlich. Das gestehen selbst große Einzelhändler wie die Otto Group ein. Im vergangenen Jahr hat sich deshalb die "Sustainable Apparel Coalition" gegründet. Eine Koalition für "Nachhaltigkeit in der Textilindustrie" – kurz SAC.
""Die SAC ist ein Zusammenschluss von unterschiedlichen internationalen Akteuren aus der Kleidungs- und Schuhindustrie, NGOs und große Kleidungsmarken, Zulieferer, Gewebehersteller und Spinnereien sowie Chemieunternehmen. Alle arbeiten zusammen, um einen gemeinsamen Index zu erstellen. Einen Maßstab zur Bewertung der Textil- und Schuhproduktion unter nachhaltigen Gesichtspunkten."
So Jason Kibbey, Geschäftsführer der SAC. Große Marken wie H&M und Nike, GAP, Adidas und Levi´s oder auch C&A und die Otto-Group haben sich der SAC angeschlossen, da in den Unternehmen das Bewusstsein für Nachhaltigkeit - wenn nicht schon längst verankert - so doch immer mehr auf die Agenda tritt, so Otto-Bereichsleiter Andreas Streubig und er erklärt, nach welchen Kriterien eine Bewertung der einzelnen Produkte abläuft:
"Das geht los, mit: Unter welchen Bedingungen werden Rohstoffe angebaut, wie sieht es mit dem Energieeinsatz aus, in den nächsten Verarbeitungsstufen. Wie ist das ganze Thema Pestizide, Chemikalien, Schadstoffe zu bewerten, wie sieht es mit Materialeffizienz und Abfall aus. Was ist mit den Arbeitsstandards, den sozialen Arbeitsbedingungen unter den produziert wird."
Dazu wird eine Art Bewertungs- oder Scoring-System entwickelt, in das die einzelnen Unternehmen Daten ihrer Produkte eingeben: So können die Nachhaltigkeitsaspekte umfassend gemessen und letztlich auch gesteuert werden.
"Im Sinne von: Kann ich andere Entscheidungen treffen bezüglich der Materialauswahl, bezüglich der Lieferantenauswahl, bezüglich der Transportmodi, die ich benutze. Wie schneiden unsere Produkte, unsere speziellen Produkte ab, wenn wir sie einem solchen harmonisierten und standardisierten Rating unterwerfen."
Den Vorwurf, wieder eine jener "Greenwashing"-Aktionen zu sein, die viel versprechen aber nichts halten, weist Andreas Streubig zurück:
"Greenwashing unterstellt ja, dass ein Unternehmen solcherlei Informationen oder Aktivitäten nutzt, um die Öffentlichkeit und die eigenen Kunden praktisch in Sicherheit zu wiegen, dass hier schon alles mit rechten Dingen zugehen würde. Das Tool, so wie es jetzt entwickelt wird, unter dem Dach der Sustainable Apparel Coalition ist ja zunächst ein Tool für den internen Gebrauch."
Langfristiges Ziel sei die Reduktion des Verbrauchs von Wasser, Energie und Chemikalien sowie des Abfallsaufkommens in der Produktion und die Verbesserung der sozialen Standards in den Produktionsländern. Nach einer Testphase, in der mehr als 400 Produkte aus über 80 Unternehmen die Pilotphase durchlaufen haben, wird der Index im Juli seine erste offizielle Anwendung in den Unternehmen finden.