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Geminiden bei Vollmond
Sternschnuppen-Wünsche im Mondschein

Knapp drei Wochen vor Silvester kommt es schon jetzt zu einem kosmischen Feuerwerk. In den kommenden Nächten huschen die Sternschnuppen der Geminiden über den Himmel.

Von Dirk Lorenzen |
Besonders schöne Sternschnuppe über der Teleskopanlage ALMA in Nordchile
Besonders schöne Sternschnuppe über der Teleskopanlage ALMA in Nordchile (European Southern Observatory)
Wie jedes Jahr Mitte Dezember kreuzt die Erde jetzt die Bahn des Objekts Phaeton. Lange Zeit hielten die Astronomen diesen Brocken für einen Asteroiden, aber vermutlich ist es ein erloschener Komet.
Phaeton ist ein Beispiel dafür, dass sich manche Himmelskörper nicht so einfach in die Schubladen der Forscherinnen und Forscher einordnen lassen. Ob Asteroid oder Komet: Phaeton hat auf seiner Bahn viele kleine Steinchen hinterlassen. Treten sie in die Atmosphäre ein, flammen am Firmament Sternschnuppen auf.
Morgen steht der noch fast volle Mond mitten in den Zwillingen
Morgen steht der noch fast volle Mond mitten in den Zwillingen (Stellarium)
Da die Leuchtspuren aus dem Sternbild Zwillinge zu kommen scheinen, sprechen die Fachleute von den Geminiden. Es ist der intensivste Sternschnuppenstrom des Jahres: Im Maximum zeigen sich oft mehr als hundert Geminiden pro Stunde. Etliche davon sind ausgesprochen hell.
Anders als die meisten Sternschnuppenströme sind die Geminiden die ganze Nacht hindurch zu sehen, auch schon am frühen Abend. Die beste Beobachtungszeit sind die Stunden um Mitternacht, wenn die Zwillinge hoch im Süden stehen.
Ein überwältigendes Sternschnuppenfeuerwerk wird es in diesem Jahr dennoch nicht geben: Denn heute früh war Vollmond und genau zum Maximum in der Nacht auf Samstag steht der Mond in den Zwillingen.
Mit etwas Glück lässt sich auch in den hellen Mondnächten die eine oder andere auffällige Sternschnuppe erwischen, es ist die letzte himmlische Wunschgelegenheit vor dem Fest.