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Genau das Gegenteil und dennoch gleich

"Antimaterie" - so heißt eines der Bücher aus der Serie "Deep Space Nine". Sicherheitsoffizier Odo muss erleben, wie ein Tanker, beladen mit Antimaterie, vor seinen Augen entführt wird. Odo und seine Leute machen sich auf den Weg. Ihr Ziel: die Kidnapper schnappen und den hochexplosiven Treibstoff zur Raumstation zurückbringen. Antimaterie – lediglich der Einfall eines Drehbuchschreibers am Ende einer durcharbeiteten Nacht? Keineswegs! Antimaterie ist real. Es gibt sie wirklich. Das Antiteilchen des Elektrons ist das Positron. Das Antiteilchen des Wasserstoffkerns, des Protons, ist das Antiproton.

Frank Grotelüschen | 06.01.2002
    Radioaktive Atome senden, wenn sie zerfallen, Positronen aus. Röntgenstrahlung aus dem All trifft auf die Erdatmosphäre und erzeugt ebenfalls Positronen. Und Physiker stellen Antiteilchen in großen Beschleunigern her. Aber: Ein langes Leben ist der Antimaterie nicht beschert. Der Kontakt mit dem nächstbesten Materieteilchen gerät für ein Antiteilchen zum fatalen Showdown. Es zerstrahlt zu purer Energie. Kaum entsteht Antimaterie irgendwo, ist sie schon wieder verschwunden. In unserer Welt erscheint die Antimaterie stets nur als kurzer Gast.

    Genau das ist den Physikern ein Rätsel. Warum überhaupt besteht das Weltall offensichtlich aus Materie und nicht aus Antimaterie? Wieso scheint die Antimaterie fast restlos aus dem Universum verschwunden?