Die Daten weisen den Gender Pay Gap, die unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen für identische Arbeit, aus. Und diese Diskrepanz ist in allen EU-Mitgliedstaaten vorhanden. Wenn auch in sehr unterschiedlichem Umfang. Am geringsten fällt sie in Rumänien aus, wo Frauen nach den Berechnungsmethoden der EU für identische Arbeit 5,2 Prozent weniger verdienen als Männer.
Estland weist größte Lohnungleichheit auf
In Estland ist die Differenz mit 25,3 Prozent am größten. In Deutschland werden Frauen dieser Statistik zufolge um 21,5 Prozent schlechter bezahlt als Männer – Platz drei in der Statistik. Außer Acht lassen diese Daten allerdings die Tatsache, dass die Bezahlung in Rumänien für Frauen und Männer gleichermaßen so schlecht ist, dass sie zu Hunderttausenden ihr Heimatland verlassen.
EU-Vizekommissionspräsident Frans Timmermanns erinnerte daran, dass der Grundsatz gleicher Bezahlung für gleiche Arbeit bereits vor 60 Jahren in die Europäischen Verträge aufgenommen worden sei. Deshalb sei es inakzeptabel, dass Frauen im EU-Durchschnitt noch immer 16 Prozent weniger verdienen als Männer. Die Angleichung der Bezahlung müsse schneller gehen, so Timmermanns. Der heutige Tag der Lohngleichheit ist jener Tag, in dem Europas Frauen rechnerisch betrachtet im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen für ihre Erwerbsarbeit nicht mehr bezahlt werden.