Olympia
Gender-Streit um Boxerin: Algerierin Imane Khelif gewinnt Kampf nach 46 Sekunden

Die kontrovers diskutierte Teilnahme der algerischen Boxerin Imane Khelif sorgt gleich nach ihrem ersten Kampf beim olympischen Turnier für Aufregung.

    Zwei Frauen mit einem Ringrichter nach einem Boxkampf.
    Die algerische Boxerin Imane Khelif (rot) hat ihren ersten Boxkampf bei den Olympischen Spielen in Paris gewonnen. (Joel Carrett / AAP / dpa / Joel Carrett)
    Sie gewann ihren ersten Kampf gegen die italienische Gegnerin Angela Carini nach 46 Sekunden. Carini klagte nach wenigen Schlägen über Schmerzen in der Nase und gab auf. Den im Boxen üblichen Handschlag gab es nach dem Duell nicht. 
    Khelifs Teilnahme an den Spielen in Paris hatte wegen ihrer Disqualifikation bei der Weltmeisterschaft im Vorjahr für viel Aufsehen gesorgt. Damals hatte die 25-Jährige das Finale wegen erhöhter Werte des männlichen Sexualhormons Testosteron nicht bestreiten dürfen. In Paris darf sie hingegen um Medaillen kämpfen. 
    Carinis Trainer sprach von einem unfairen Kampf. Auch Italiens Ministerpräsidentin Meloni schaltete sich nach dem Duell ein. Sie stimme nicht mit dem IOC überein, erklärte sie. Sie denke, dass Athletinnen mit männlichen genetischen Merkmalen nicht an Frauen-Wettbewerben teilnehmen dürften. Das Nationale Olympische Komitee Algeriens hatte schon vor den Olympischen Spielen "bösartige und unethische Angriffe" gegen Khelif beklagt. Es handele sich um "Lügen".
    Diese Nachricht wurde am 02.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.