Viele Medien seien beim Thema gendergerechte Sprache schon relativ fortschrittlich und machten beispielsweise Doppelnennungen, sagte Rebecca Beerheide im Gespräch mit @mediasres: "Es gibt aber immer noch genügend, die das nicht machen - vor allem im Printbereich".
Zusammen mit dem Journalistinnenbund hat Beerheide das Portal "Genderleicht" gegründet, um "Hilfestellung zu einer gendersensiblen Arbeitsweise im Alltag" zu geben, wie es auf der Projektseite heißt, und um gendersensible Medienarbeit zu unterstützen.
Denn gerade bei den Medien gebe es - zum Beispiel beim Thema Doppelnennungen - noch Vorbehalte: "Texte werden länger, gesprochen hört es sich nicht so gut an", meint Beerheide. Doch wenn nicht beide Geschlechter adressiert würden, würden sich Frauen nicht mitgemeint fühlen: "Das müssen wir als Medien darstellen, dass es mindestens zwei Geschlechter gibt."
"Man kann nicht einfach eine Schablone drüber halten"
Man müsse jedoch nicht automatisch immer von "Journalistinnen und Journalisten", "Ärztinnen und Ärzten" sprechen. Es gebe oft auch die Möglichkeit neutral zu formulieren. Journalistinnen und Journalisten müssten hier kreativer mit Sprache umgehen:
"Wenn man anfängt mit dem Gendern in der Medienarbeit, kommt man ziemlich schnell zu dem Punkt, dass man sehr tief gehen muss. Man muss sich viel, viel stärker Texte angucken. Man kann nicht einfach eine Schablone drüber halten."
Es gehe ihr daher auch nicht darum, Vorgaben zu machen, Ziel sei es eher Anregungen zu geben. Den richtigen Umgang mit gendergerechter Sprache müsse jedes Medium für sich selber finden: "Auch für die Hörerinnen und Hörer wird es eine Gewöhnung sein. Da muss man je nach Programm und Zielgruppe anpassen und vorsichtig damit umgehen."