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General a.D. Harald Kujat zu Syrien
„USA lassen Verbündete im Stich“

Die Entscheidung der USA, Truppen aus Syrien abzuziehen und so die Kurden in Stich zu lassen, habe auch enorme Auswirkungen auf die internationale Sicherheit, sagte der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr Harald Kujat im Dlf. Die USA würden auch für ihre Verbündeten immer unberechenbarer.

Harald Kujat im Gespräch mit Christiane Kaess |
Harald Kujat, ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr, am 17. Juli 2016 in Berlin
Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr Haral Kujat sieht die USA nicht mehr als verlässlichen Partner (imago stock&people)
Laut einer Mitteilung des Pentagons sind US-Truppen nahe der Grenzstadt Kobane unter Beschuss der türkischen Armee geraten. "Die Nato sollte sich daher darum bemühen, zu verhindern, dass es zu einem Konflikt kommt", sagte der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr Haral Kujat. Er glaube auch nicht, dass die Vereinigten Staaten von Amerika einen offenen Konflikt mit der Türkei eingehen würden.
Er erklärte jedoch im Dlf, dass die amerikanische Politik völlig unberechenbar sei. "Auf der einen Seite hat der amerikanische Präsident den Weg frei gemacht für einen türkischen Angriff auf einen souveränen Staat, das ist Syrien immer noch", sagte Kujat, "auf der anderen Seite beklagt er das nun, sie dürften das nicht tun, was er ihnen eigentlich zugestanden hatte."
Das sei völlig unglaubwürdig und unberechenbar, so Kujat. Diese Unberechenbarkeit des US-Präsidenten Donald Trumps sei eine Gefahr - sowohl für die deutsche Sicherheit, als auch die anderer Staaten.
USA gefährden Sicherheit enger Verbündeter
Dabei sei es nicht das erste Mal, dass die USA unter Donald Trump die Sicherheit enger Verbündeter gefährden. Als Beispiele nannte Kujat im Dlf die Aufkündigung des INF-Vertrags, oder, dass die USA nun die Kurden im Stich ließen, obwohl sie enge Verbündete waren.
"Diese Entscheidung, die der amerikanisch Präsident getroffen hat, hat enorme Auswirkungen auf die internationale Sicherheit und natürlich auch auf die Nato", so Kujat. Denn alle, die um ihre Sicherheit besorgt seien, könnten jetzt sehen, wie die USA mit engen Verbündeten umgingen.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.