Davos
Generalsekretär Rutte sieht NATO-Glaubwürdigkeit in der Ukraine in Gefahr

NATO-Generalsekretär Rutte warnt in der Debatte über höhere Verteidigungsausgaben der Mitgliedsländer vor den Kosten eines russischen Sieges in der Ukraine für das Bündnis. Falls Russland die von NATO-Staaten mit Waffen, Munition und Ausbildung unterstützte Ukraine besiege, wäre die Abschreckungskraft der Militärallianz weltweit stark geschwächt, erklärte Rutte auf dem Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos.

    Nato-Generalsekretär Rutte, vor ihm, verschwommen, mehrere Personen.
    NATO-Generalsekretär Rutte spricht in Davos über die Verteidigungsausgaben der Länder. (IMAGO / Belga / IMAGO / JASPER JACOBS)
    Der Preis, um die Abschreckung wiederherzustellen, werde dann ungleich höher sein als das, was im Moment in Bezug auf die Erhöhung der Verteidigungsausgaben in Betracht gezogen werde. Rutte forderte, dass die westlichen Unterstützer Kiews ihre Hilfen deutlich verstärken müsssten. Die NATO-Mitglieder müssten weit mehr als zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben, betonte Rutte.
    In Europa wächst die Sorge, dass der neue US-Präsident Trump versuchen könnte, den Krieg in Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Putin zu für die Ukraine ungünstigen Bedingungen rasch zu beenden. Rutte warnte vor zu großer Eile. "Wenn wir einen schlechten Deal bekommen, würde das nur bedeuten, dass der russische Präsident sich mit den Führern von Nordkorea, Iran und China abklatscht, und das können wir nicht akzeptieren", sagte der ehemalige niederländische Ministerpräsident. "Das wäre geopolitisch ein großer, großer Fehler."
    Diese Nachricht wurde am 23.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.