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"Generation Mitte"
Glücklich, aber planlos

76 Prozent der 30- bis 59-Jährigen stufen ihre Lebensqualität in Deutschland einer Umfrage zufolge als gut oder sehr gut ein. Allerdings machen sich viele von ihnen Sorgen um ihr Alter - und in genau dieser Frage werfen die Autoren der Studie den Befragten Planlosigkeit vor.

    Jeder Fünfte sieht im Umkehrschluss seine persönliche Situation "weniger gut" oder "gar nicht gut". 91 Prozent der Befragten stuften die Lebensqualität in Deutschland als "gut" oder "sehr gut" ein. Das ergab eine Umfrage des Allensbach-Instituts, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde.
    Nachholbedarf in sozialen Bereichen
    Als zentrale Voraussetzungen für ein gutes Leben stehen für die Befragten eine gute Gesundheitsversorgung (86 Prozent), Meinungsfreiheit (76 Prozent), ein gutes Bildungssystem (76 Prozent), Rechtssicherheit (73 Prozent) und politische Stabilität (67 Prozent).
    In vielen sozialen Bereichen sehen die Befragten aber offenbar Nachholbedarf: Nur 26 Prozent sind der Meinung, dass sich Familie und Beruf in Deutschland gut vereinbaren lassen, aber mehr als die Hälfte der Befragten wünscht sich eine solche Vereinbarkeit. 85 Prozent sind der Auffassung, dass die Kluft zwischen Arm und Reich in Deutschland zu groß ist - doch für 48 Prozent halten kleinere Unterschiede für eine Voraussetzung für hohe Lebensqualität.
    "Planlos in die Zukunft"
    Die Erhebung nimmt das Allensbach-Institut jährlich im Auftrag der deutschen Versicherungswirtschaft vor, weshalb die private Altersvorsorge eine zentrale Rolle in der Umfrage spielt. Fast jeder zweite Deutsche mittleren Alters macht sich Sorgen um seine Alterversorgung. Annähernd die Hälfte aller 30- bis 59-Jährigen hat Zweifel, dass die Vorsorge für den Lebensabend ausreicht.
    Drei von vier Befragten gaben jedoch an, ihre finanzielle Zukunft gar nicht zu planen oder nur eine grobe Vorstellung davon zu haben. "Planlos in die finanzielle Zukunft", überschreibt der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft diesen Teil der Umfrage. Nur 41 Prozent rechnen damit, von den hohen Vermögenswerten zu profitieren, die in den kommenden Jahren und Jahrzehnten vererbt werden.