Studie
Generationeneffekt bei Arbeitsmotivation gibt es gar nicht

Oft wird behauptet, dass eine bestimmte Generation eine besonders hohe oder niedrige Arbeitsmotivation hat. Was es damit auf sich hat, haben Wissenschaftler in einer umfangreichen Studie untersucht.

    Jemand entspannt auf dem Sofa
    Sind die jungen Leute heute fauler? (Pexels / Lisa Fotios)
    Im Ergebnis bleibt von den Urteilen über die Generation X oder Z oder die Baby-Boomer wenig übrig. Die Ergebnisse zeigen, dass die Bedeutung der Arbeit mit dem Alter einer Person zunächst zunimmt und dann abnimmt. Außerdem wurde festgestellt, dass die Bedeutung der Arbeit im Laufe der Zeit für alle tendenziell abnimmt. "Diese Alters- und Periodeneffekte lassen später geborene Generationen als arbeitsscheu erscheinen, während das Geburtsjahr und damit die Generationszugehörigkeit die Arbeitsmotivation nach Berücksichtigung der Alters- und Periodeneffekte kaum erklären", heißt es dazu in der Untersuchung. Die Einstellung einer Person zur Arbeit könne man besser durch deren Lebensverlauf und die historische Situation erklären als durch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Generation.
    Für die Studie hat Soziologie-Professors Martin Schröder von der Uni des Saarlands 600.000 Datensätze aus weltweiten Umfragen genutzt. Jeder Datensatz stammt von einer Person, die zwischen 1981 und 2022 nach verschiedenen Bereichen aus Arbeit und Beruf befragt wurde.
    Diese Nachricht wurde am 13.11.2023 im Programm Deutschlandfunk Nova gesendet.