Archiv


Genialer Dreh

Am kommenden Dienstag wäre der badische Erfinder Felix Wankel 100 Jahre alt geworden. Der von ihm entwickelte Wankelmotor wurde Anfang der siebziger Jahre als Revolution im Automobilbau gefeiert: Kreisende Kolben sollten die stampfenden Hubkolben herkömmlicher Verbrennungsmotoren ablösen; kompakte, leichte und ruhig laufende Antriebe versprachen eine völlig neue Ära im Automobilbau einzuläuten. Doch die Euphorie um den Kreiskolbenmotor währte nicht lange. Ein Hersteller nach dem anderen brach die Entwicklung ab und verkündete, der Wankelmotor sei tot, er verbrauche zu viel Sprit und stoße zu viel unverbrannte Kohlenwasserstoffe aus. Nachdem Audi-NSU 1979 den Bau eines neuen Wankelautos ablehnte, schien dies endgültig das Aus für den unkonventionellen Motor zu sein.

Sönke Gäthke | 11.08.2002
    Doch mittlerweile haben die Wankelingenieure die Schwachstellen ausgemerzt. Heute hält der Wankelmotor genauso lang wie ein herkömmlicher Hubkolbenmotor und hat auch in punkto Schadstoffausstoß gleichgezogen. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit eroberte er neue Marktsegmente, zum Beispiel den Luftraum. Feiert der Kreiskolbenmotor pünktlich zum 100. Geburtstag seines Erfinders ein Comeback? Wissenschaft im Brennpunkt liefert die Hintergründe.