Wenn man eine Currywurst bestellt, dann will man keine Bulette. Alles soll genauso sein wie immer: der Geschmack, der Geruch, die Service-Bedingungen mit Pappteller, unfreundlicher Bedienung und klebriger Soße, und sogar der leicht fade Nachgeschmack. Sie wollen nicht dieselbe Currywurst noch Mal - aber doch eine möglichst gleiche, vergleichbare - und das wieder und immer wieder. Ungefähr so funktioniert auch das Zutatenkino. Der gleiche Star, eine andere Dame an seiner Seite, aber die gleiche Aufregung und am Ende das gleiche Grundgefühl. Es führt also zu nichts, dem Mainstreamkino vorzuwerfen, das es nichts Neues zu bieten habe. Alle wollen Currywurst und die bekommen sie auch. Daran ist eigentlich nichts auszusetzen. Schließlich beurteilen wir Bettwäsche, Klein- und Großmöbel, Reizwäsche und Geschenkpapier nach dem gleichen Prinzip. Und eben manche Kinogeschichten. Die Bösewichte sind böse und wenn der Kalte Krieg vorbei ist braucht man einen neuen.
"Ethan, was ist da im Kreml passiert."
"Das war eine Falle."
"Die Russen klassifizieren das als Akt eines nicht erklärten Krieges. Die Schuld schreibt man Ihnen und Ihrem Team zu. Der Präsident hat das Phantom-Protokoll aktiviert. Die gesamte Existenz des IMF wird verleugnet."
"Und was passiert jetzt"
"Ihre Mission."
"Mission Impossible" - Das war die erfolgreichste Fernsehserie des amerikanischen Fernsehsenders CBS zwischen 1966 und 1973. Eine unabhängige kleine Spionagetruppe musste in jeder Folge einen Fall lösen. Das Tonband mit dem Auftrag zerstörte sich jeweils nach der Mitteilung spektakulär von selbst. Dann folgte die Kulttitelmelodie von Lalo Schifrin. Ab 1996 gab es dann eine Serie von Kinofilmen mit Tom Cruise im Mittelpunkt, die es nun auf insgesamt vier Filme gebracht hat und sich mittlerweile in Idealkonkurrenz zur James-Bond-Franchise-Serie befindet. Als neueste Variante des standardisierten Actionfilms sind inzwischen die neuen Folgen einer Spielfilmserie um den Meisterdetektiv Sherlock Holmes hinzugekommen. Gemeinsam ist diesem neuen Filmgenre, dass es sich in seinen Schauwerten um ein Journal des Luxus und der Moden handelt. Die krause Story ist jeweils relativ unwichtig, solange spektakuläre Stunts und verrückte technische Spielzeuge die Zuschauer in Atem halten. So wirkt ein Trailer des Films über den Dreharbeiten an der Fassade des 828 Meter hohen Burj Khalifa in Dubai genau so wie eine Szene aus dem Film selbst. Tom Cruise verzichtete auf Stuntpeople und ließ sich höchstpersönlich an einem Seil vor dem höchsten Büro-Hotel-Turm der Welt herumschwenken.
Die Action erzählt schon die ganze Geschichte und das Zirzensische des Kinos feiert neue Triumphe. Bei dieser spektakulären Sequenz verlässt sich Regisseur Brad Bird nicht einmal auf 3-D-Effekte, sondern setzt auf den Standard der IMAX-Rundumkinos. Bird hat sich zuvor als Regisseur von Animationsfilmen hervorgetan. Zuletzt war er mit dem kulinarischen Mäusefilm "Ratatouille" sehr erfolgreich. Man merkt auch diesem seinem ersten Realfilm an, dass ihm der Look stets wichtiger ist, als die Psychologie der Figuren oder die Schauspielerführung. Und so hechten und rasen Tom Cruise und Konsorten durch diesen Film wie reine Zeichentrick-Kunstfiguren, denen jede Explosion ein wenig mehr Kraft gibt. Hinter dem Kino als Kunst ist das Kino des Jahrmarkts ja scheinbar komplett verschwunden und auch die meisten massenkompatiblen Filme verlängern nur noch Bestsellererfolge wie die Romane der postpubertären sanft-vampirischen "Twilight-Serie" ins Unendliche. Und die "Harry-Potter-Filme" halten als Fantasy-Initiationsritus dagegen. Der Schock der Wahrnehmungsveränderung, den das Auftauchen des Kinos in seiner Gründerzeit ausgelöst hatte, ist jedoch nur noch im Kino der Attraktionen à la "Mission Impossible" spürbar, weswegen man sich manchmal rückversichern sollte, was das Kino immer ausgelöst hat und immer wieder aufs Neue auslösen sollte: ein beglückendes und elementares Schwindelgefühl. Dieses Spiel mit den Tempo-Illusionen ist jedoch nicht ungefährlich. Das muss auch Tom Cruise erfahren, als er den Handschuh bekommt, mit dem er an den Glasfenstern klebend den Burj Khalifa-Turm erklettern soll.
"Merk dir Blaues Licht, dann fällst du nicht."
"Und was heißt "Rot."
"Tot."
"Ethan, was ist da im Kreml passiert."
"Das war eine Falle."
"Die Russen klassifizieren das als Akt eines nicht erklärten Krieges. Die Schuld schreibt man Ihnen und Ihrem Team zu. Der Präsident hat das Phantom-Protokoll aktiviert. Die gesamte Existenz des IMF wird verleugnet."
"Und was passiert jetzt"
"Ihre Mission."
"Mission Impossible" - Das war die erfolgreichste Fernsehserie des amerikanischen Fernsehsenders CBS zwischen 1966 und 1973. Eine unabhängige kleine Spionagetruppe musste in jeder Folge einen Fall lösen. Das Tonband mit dem Auftrag zerstörte sich jeweils nach der Mitteilung spektakulär von selbst. Dann folgte die Kulttitelmelodie von Lalo Schifrin. Ab 1996 gab es dann eine Serie von Kinofilmen mit Tom Cruise im Mittelpunkt, die es nun auf insgesamt vier Filme gebracht hat und sich mittlerweile in Idealkonkurrenz zur James-Bond-Franchise-Serie befindet. Als neueste Variante des standardisierten Actionfilms sind inzwischen die neuen Folgen einer Spielfilmserie um den Meisterdetektiv Sherlock Holmes hinzugekommen. Gemeinsam ist diesem neuen Filmgenre, dass es sich in seinen Schauwerten um ein Journal des Luxus und der Moden handelt. Die krause Story ist jeweils relativ unwichtig, solange spektakuläre Stunts und verrückte technische Spielzeuge die Zuschauer in Atem halten. So wirkt ein Trailer des Films über den Dreharbeiten an der Fassade des 828 Meter hohen Burj Khalifa in Dubai genau so wie eine Szene aus dem Film selbst. Tom Cruise verzichtete auf Stuntpeople und ließ sich höchstpersönlich an einem Seil vor dem höchsten Büro-Hotel-Turm der Welt herumschwenken.
Die Action erzählt schon die ganze Geschichte und das Zirzensische des Kinos feiert neue Triumphe. Bei dieser spektakulären Sequenz verlässt sich Regisseur Brad Bird nicht einmal auf 3-D-Effekte, sondern setzt auf den Standard der IMAX-Rundumkinos. Bird hat sich zuvor als Regisseur von Animationsfilmen hervorgetan. Zuletzt war er mit dem kulinarischen Mäusefilm "Ratatouille" sehr erfolgreich. Man merkt auch diesem seinem ersten Realfilm an, dass ihm der Look stets wichtiger ist, als die Psychologie der Figuren oder die Schauspielerführung. Und so hechten und rasen Tom Cruise und Konsorten durch diesen Film wie reine Zeichentrick-Kunstfiguren, denen jede Explosion ein wenig mehr Kraft gibt. Hinter dem Kino als Kunst ist das Kino des Jahrmarkts ja scheinbar komplett verschwunden und auch die meisten massenkompatiblen Filme verlängern nur noch Bestsellererfolge wie die Romane der postpubertären sanft-vampirischen "Twilight-Serie" ins Unendliche. Und die "Harry-Potter-Filme" halten als Fantasy-Initiationsritus dagegen. Der Schock der Wahrnehmungsveränderung, den das Auftauchen des Kinos in seiner Gründerzeit ausgelöst hatte, ist jedoch nur noch im Kino der Attraktionen à la "Mission Impossible" spürbar, weswegen man sich manchmal rückversichern sollte, was das Kino immer ausgelöst hat und immer wieder aufs Neue auslösen sollte: ein beglückendes und elementares Schwindelgefühl. Dieses Spiel mit den Tempo-Illusionen ist jedoch nicht ungefährlich. Das muss auch Tom Cruise erfahren, als er den Handschuh bekommt, mit dem er an den Glasfenstern klebend den Burj Khalifa-Turm erklettern soll.
"Merk dir Blaues Licht, dann fällst du nicht."
"Und was heißt "Rot."
"Tot."