"Unser Wissensstand ist nicht ausreichend, um sagen zu können, dass wir da keinem Problem entgegensehen, wenn wir Gentechnik verwenden in der Landwirtschaft. "
Die bisherige Bilanz, die Dr. Ricarda Steinbrecher vom britischen Umweltinstitut EcoNexus wie auch die anderen Kongressteilnehmer in Bonn ziehen, ist vernichtend. Die Versprechungen der Industrie, die sie mit der Nutzung gentechnisch veränderter Nutzpflanzen verbindet, haben sich nicht einmal ansatzweise bewahrheitet. Weder werde mit dem Anbau solcher Pflanzen der Welthunger bekämpft, weder könne auf den Einsatz von Pflanzenbehandlungsmitteln verzichtet werden, noch geht von diesen transgenen Pflanzen keinerlei Gefahr aus. Im Gegenteil. Immer häufiger berichten Wissenschaftler von Schäden an Flora und Fauna. Christine von Weizsäcker vom europäischen Umweltinstitut Ecoropa.
"Ganz neu und ganz aktuell veröffentlicht, dass Fütterungsversuche bei Daphnien mit Gentech-Mais die Tiere geschädigt haben. Also irgendwelche Effekte gibt es, dieses genau zu untersuchen, dazu müsste man sehr viel mehr Forschung zu biologischer Sicherheit und sehr viel weniger Versprechen der Instantlösung aller Weltprobleme haben. "
Kommt es zukünftig weltweit zu einem vermehrten Anbau von gentechnisch manipulierten Nutzpflanzen, warnt die Wissenschaftlerin, sei es dann auch mit der Artenvielfalt vorbei. Der massive Eingriff in das Öko-System durch im Labor gebaute Pflanzen habe fatale Konsequenzen für das ökologische Gleichgewicht. Und: Sind diese Pflanzen erst einmal freigesetzt, seien sie nicht mehr rückholbar. Da aber der Handel mit gentechnisch verändertem Saatgut und Nutzpflanzen weltweit rasant wächst, steigt auch die Gefahr, dass die Artenvielfalt, die Biodiversität, immer weiter zurückgeht. Im Rahmen eines internationalen Abkommens über die biologische Sicherheit und den Schutz der Artenvielfalt fand Mitte März ein Vorbereitungstreffen im kolumbianischen Cartagena statt. Dabei stellte sich heraus, dass sich die Chemieindustrie gegen weltweit verbindliche gesetzliche Haftungsregelungen bei möglichen Schäden an Menschen, Tieren und Pflanzen mit allen Mitteln zu wehren versucht. Und es, wenn überhaupt, bei freiwilligen Selbstverpflichtungen belassen will, die ganz vom Gutdünken der Industrie abhängen sollen. Eine solche freiwillige Vereinbarung sei besser als gar nichts und ein erster Schritt, meinte auf dem Bonner Biodiversitätskongress ein Vertreter des Bundesagrarministeriums. Kritische Gentechnikexperten hingegen sehen darin nur eine Taktik der Industrie, durch von ihr selbst gesetzte willkürliche Vorgaben, gesetzliche Regeln zu verhindern. Duncan Currie, ein auf internationales Gentechnikrecht spezialisierter Anwalt, der die Interessen von Umweltorganisationen und Bauernverbänden vertritt.
"Alle Länder, die ich besucht habe, und es sind eine ganze Menge, sind sehr besorgt, darüber, wer für mögliche Schäden am Öko-System aufkommen soll. und auch wer die Landwirte entschädigen soll, wenn ihre Ernte durch Gentech-Pflanzen verdorben wird. In einigen Ländern wie Deutschland gibt es zwar schon einige Schutzgesetze aber in den meisten Ländern der Erde eben nicht. "
Im Rahmen der Cartagena Folgekonferenz Mitte Mai in Bonn, wo über Haftungsregelungen und dem Schutz der biologischen Vielfalt weiterverhandelt wird, soll dann auch über die fatalen sozialen und ökologischen Auswirkungen von Patentierungen auf Saatgut und von sogenanntem Terminator-Saatgut diskutiert werden. Chemiekonzerne wie der amerikanische Monsanto-Konzern sehen die weitgehend noch von Kommerzialisierung freien Vermehrung von Saatgut als Geschäftsfeld der Zukunft an. Geht es nach dem Willen der Gentechnik-Industrie müssten die Bauern zukünftig bei jeder neuen Aussaat neue Samen erwerben und auch beim Verkauf der Ernte Lizenzgebühren an die Konzerne abführen. Hierfür hat unter anderem Monsanto sogenanntes Terminator-Saatgut entwickelt, deren ausgewachsene Pflanzen keine fruchtbaren Samen bilden. Hinzu kommt dass die Pflanzen verkümmern, wenn sie nicht mit einem bestimmten Pflanzengift behandelt werden. Eine gerade für die Kleinbauern in den Entwicklungsländern verhängnisvolle Entwicklung. Christine von Weizsäcker von Ecoropa:
"Die nach wie vor vom Austausch, von der Weiterverwendung des Saatgutes aus der vorherigen Ernte leben und die sich ihr Überleben mit normalen ökonomischen Mitteln auf dem Weltmarkt gar nicht kaufen können. "
Die bisherige Bilanz, die Dr. Ricarda Steinbrecher vom britischen Umweltinstitut EcoNexus wie auch die anderen Kongressteilnehmer in Bonn ziehen, ist vernichtend. Die Versprechungen der Industrie, die sie mit der Nutzung gentechnisch veränderter Nutzpflanzen verbindet, haben sich nicht einmal ansatzweise bewahrheitet. Weder werde mit dem Anbau solcher Pflanzen der Welthunger bekämpft, weder könne auf den Einsatz von Pflanzenbehandlungsmitteln verzichtet werden, noch geht von diesen transgenen Pflanzen keinerlei Gefahr aus. Im Gegenteil. Immer häufiger berichten Wissenschaftler von Schäden an Flora und Fauna. Christine von Weizsäcker vom europäischen Umweltinstitut Ecoropa.
"Ganz neu und ganz aktuell veröffentlicht, dass Fütterungsversuche bei Daphnien mit Gentech-Mais die Tiere geschädigt haben. Also irgendwelche Effekte gibt es, dieses genau zu untersuchen, dazu müsste man sehr viel mehr Forschung zu biologischer Sicherheit und sehr viel weniger Versprechen der Instantlösung aller Weltprobleme haben. "
Kommt es zukünftig weltweit zu einem vermehrten Anbau von gentechnisch manipulierten Nutzpflanzen, warnt die Wissenschaftlerin, sei es dann auch mit der Artenvielfalt vorbei. Der massive Eingriff in das Öko-System durch im Labor gebaute Pflanzen habe fatale Konsequenzen für das ökologische Gleichgewicht. Und: Sind diese Pflanzen erst einmal freigesetzt, seien sie nicht mehr rückholbar. Da aber der Handel mit gentechnisch verändertem Saatgut und Nutzpflanzen weltweit rasant wächst, steigt auch die Gefahr, dass die Artenvielfalt, die Biodiversität, immer weiter zurückgeht. Im Rahmen eines internationalen Abkommens über die biologische Sicherheit und den Schutz der Artenvielfalt fand Mitte März ein Vorbereitungstreffen im kolumbianischen Cartagena statt. Dabei stellte sich heraus, dass sich die Chemieindustrie gegen weltweit verbindliche gesetzliche Haftungsregelungen bei möglichen Schäden an Menschen, Tieren und Pflanzen mit allen Mitteln zu wehren versucht. Und es, wenn überhaupt, bei freiwilligen Selbstverpflichtungen belassen will, die ganz vom Gutdünken der Industrie abhängen sollen. Eine solche freiwillige Vereinbarung sei besser als gar nichts und ein erster Schritt, meinte auf dem Bonner Biodiversitätskongress ein Vertreter des Bundesagrarministeriums. Kritische Gentechnikexperten hingegen sehen darin nur eine Taktik der Industrie, durch von ihr selbst gesetzte willkürliche Vorgaben, gesetzliche Regeln zu verhindern. Duncan Currie, ein auf internationales Gentechnikrecht spezialisierter Anwalt, der die Interessen von Umweltorganisationen und Bauernverbänden vertritt.
"Alle Länder, die ich besucht habe, und es sind eine ganze Menge, sind sehr besorgt, darüber, wer für mögliche Schäden am Öko-System aufkommen soll. und auch wer die Landwirte entschädigen soll, wenn ihre Ernte durch Gentech-Pflanzen verdorben wird. In einigen Ländern wie Deutschland gibt es zwar schon einige Schutzgesetze aber in den meisten Ländern der Erde eben nicht. "
Im Rahmen der Cartagena Folgekonferenz Mitte Mai in Bonn, wo über Haftungsregelungen und dem Schutz der biologischen Vielfalt weiterverhandelt wird, soll dann auch über die fatalen sozialen und ökologischen Auswirkungen von Patentierungen auf Saatgut und von sogenanntem Terminator-Saatgut diskutiert werden. Chemiekonzerne wie der amerikanische Monsanto-Konzern sehen die weitgehend noch von Kommerzialisierung freien Vermehrung von Saatgut als Geschäftsfeld der Zukunft an. Geht es nach dem Willen der Gentechnik-Industrie müssten die Bauern zukünftig bei jeder neuen Aussaat neue Samen erwerben und auch beim Verkauf der Ernte Lizenzgebühren an die Konzerne abführen. Hierfür hat unter anderem Monsanto sogenanntes Terminator-Saatgut entwickelt, deren ausgewachsene Pflanzen keine fruchtbaren Samen bilden. Hinzu kommt dass die Pflanzen verkümmern, wenn sie nicht mit einem bestimmten Pflanzengift behandelt werden. Eine gerade für die Kleinbauern in den Entwicklungsländern verhängnisvolle Entwicklung. Christine von Weizsäcker von Ecoropa:
"Die nach wie vor vom Austausch, von der Weiterverwendung des Saatgutes aus der vorherigen Ernte leben und die sich ihr Überleben mit normalen ökonomischen Mitteln auf dem Weltmarkt gar nicht kaufen können. "