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Georg Friedrich Händel und Giovanni Bononcini in London
Streit um Dideldum und Dideldi

London 1720: Das musikalische Kräftemessen zwischen den Komponisten Händel und Bononcini war eine Attraktion für die Royal Academy, die sich diesen Kampf einiges kosten ließ - und gleichzeitig ein gefundenes Fressen für das musikinteressierte Publikum.

Von Raliza Nikolov |
    Eine Statue von Georg Friedrich Händel in seiner Geburtsstaat Halle an der Saale.
    Hatte Neider und Konkurrenten in London: Georg Friedrich Händel (imago/Westend61)
    Bononcini bot mit seinen ausdrucksvollen, zugleich formvollendet schlichten Melodien einen Kontrast zu dem in dieser Zeit eher heroisch anmutenden Opernstil Händels und konnte sich in den ersten beiden Spielzeiten durchsetzen. Seine Opern wurden zunächst häufiger aufgeführt, bis sich auch Händel behaupten konnte, der letztlich dann aber die größten Erfolge mit seinen englischen Oratorien feiern sollte. Das Londoner Publikum liebte es, für den einen oder den anderen, mitunter lautstark, Partei zu ergreifen. So dichtete der Schriftsteller John Byrom: "Manche sagen, verglichen mit Bononcini / Sei Herr Händel nur ein armer Tropf. / Andere behaupten, Bononcini sei kaum würdig, / für Händel eine Kerze zu halten. / Merkwürdig, dass ein solcher Streit entsteht / Um Dideldum und Dideldi." Das Musikforum geht auf das Verhältnis der beiden Komponistenstars ein und versucht aufzuzeigen, wie sehr deren Musik den jeweils konkurrierenden Kollegen auch beeinflusst hat.