Die beiden Romane "1984" und "Farm der Tiere" gehören zum Spätwerk George Orwells, der 1950 im Alter von nur 46 Jahren verstorben ist. Sie entstanden vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen im Spanienkrieg und aus der Beobachtung der Stalinschen Säuberungen und des deutschen Faschismus. George Orwell, der sowohl Antistalinist war, als auch bis zum Ende seines Lebens eine linkspolitische Position vertrat, wäre mit der Instrumentalisierung seiner Bücher im Kalten Krieg kaum einverstanden gewesen, erklärt der Literaturwissenschaftler und Orwell-Biograf Stefan Howald im Deutschlandfunk.
Der Kampf um die Köpfe
Als genauer Bebachter seiner Zeit formulierte Orwell das Phänomen des Totalitarismus, bevor der Begriff geprägt wurde und er beschrieb bis heute gültige Mechanismen des Überwachungsstaates:
"Man kann das unmittelbar verknüpfen mit den Entwicklungen, die wir in China sehen", so Howald. "Aber den Kampf um die Köpfe sieht man auch in westlichen Gesellschaften, und da hat er eine Aktualität, die über die vordergründige Auseinandersetzung mit der Technologie hinausgeht."
"1984" und "Farm der Tiere" gehörten in literarischer Sicht nicht zu den besten Büchern des britischen Autors, so Stefan Howald. So biete die "Gebrauchsprosa" von "1984" für Übersetzer vor allem die Herausforderung, den zentralen Slogan "Big Brother is watching you" ins Deutsche zu übertragen. Zu entdecken seien auch frühe Werke wie "Tage in Burma" (1934) und der Roman "Auftauchen, um Luft zu holen" (1939).
Dass auch hiesige Verlage an die Longseller glauben, zeigt indes die Flut der neuen Übersetzungen, die u.a. in den Verlagen Anaconda, Manesse, dtv, Insel, Nikol, S. Fischer auf den Markt gekommen sind. Für dieses Vorhaben wurden namhafte Übersetzer verpflichtet, unter ihnen Gisbert Haefs, Eike Schönfeld, Frank Heibert. Aus der Fülle der Neuübersetzungen von "1984" ragt die kommentierte Ausgabe von Lutz-W. Wolff im Verlag dtv heraus, sagte Stefan Howald im Deutschlandfunk. Im Verlag S. Fischer erscheint im März 2021 eine besonders bibliophile Ausgabe mit Illustrationen von Reinhard Kleist.
George Orwell: "1984"
Illustriert von Reinhard Kleist
Neu übersetzt von Frank Heibert
Limitierte Sonderausgabe
S. Fischer Verlag, Frankfurt a. Main
432 Seiten, 98 Euro
Illustriert von Reinhard Kleist
Neu übersetzt von Frank Heibert
Limitierte Sonderausgabe
S. Fischer Verlag, Frankfurt a. Main
432 Seiten, 98 Euro
George Orwell: "1984" und "Farm de Tiere"
Neu übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Lutz-W. Wolff
dtv Verlag München
416 Seiten bzw. 192 Seiten
24 bzw. 20 Euro
Neu übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Lutz-W. Wolff
dtv Verlag München
416 Seiten bzw. 192 Seiten
24 bzw. 20 Euro
George Orwell: "1984"
Neu übersetzt von Jan Strümpel
Anaconda Verlag, München
400 Seiten, 6,95 Euro
Neu übersetzt von Jan Strümpel
Anaconda Verlag, München
400 Seiten, 6,95 Euro
George Orwell: "Farm der Tiere"
Neu übersetzt von Heike Holtsch
Anaconda Verlag, München
144 Seiten, 4,95 Euro
Neu übersetzt von Heike Holtsch
Anaconda Verlag, München
144 Seiten, 4,95 Euro
George Orwell: "Farm der Tiere"
Neu übersetzt von Ulrich Blumenbach
Mit einem Nachwort von Eva Menasse
Manesse Verlag, München
192 Seiten, 18 Euro
Neu übersetzt von Ulrich Blumenbach
Mit einem Nachwort von Eva Menasse
Manesse Verlag, München
192 Seiten, 18 Euro
George Orwell: "1984"
Neu übersetzt von Gisbert Haefs
Mit einem Nachwort von Mirko Bonné
Manesse Verlag, München
448 Seiten, 22 Euro
Neu übersetzt von Gisbert Haefs
Mit einem Nachwort von Mirko Bonné
Manesse Verlag, München
448 Seiten, 22 Euro
George Orwell: "1984"
neu übersetzt von Simone Fischer
Nikol Verlag, Hamburg
392 Seiten, 7,95 Euro
neu übersetzt von Simone Fischer
Nikol Verlag, Hamburg
392 Seiten, 7,95 Euro