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Geothermie studieren

Im Gegensatz zu den begrenzt vorhandenen fossilen Energieträgern Erdöl, Kohle und Erdgas stellt der natürliche Wärmefluss aus dem Erdinnern eine unerschöpfliche Energiequelle dar. Erdwärme ist jahreszeitenunabhängig verfügbar und wird mit sehr unterschiedlichen technischen Verfahren gewonnen. Diese als Geothermie bezeichnete Energieform ist besonders klimaschonend. Mit dem Thema Geothermie befasst sich ein Zentrum für Geothermie der Fachhochschule Bochum. Im März 2004 gegründet steht vor allem Interdisziplinarität im Mittelpunkt der Ausbildung. Insgesamt sind es sechs Fachbereiche, die sich an der FH Bochum im weitesten Sinne mit energiewirtschaftlichen Fragen beschäftigen: Architekten, Bauingenieure, Elektrotechniker, Maschinenbauer, Geoinformatiker und Wirtschaftswissenschaftler. Anders als die anderen erneuerbaren Energien ist die Geothermie, auch Erdwärme genannt, ein Fach, das die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Disziplinen erfordert. Grundvoraussetzung dafür ist eine gemeinsame Sprache, denn nur dann kann die Kommunikation mit Fachkollegen aus anderen Disziplinen gelingen.

    Konkrete Anwendungsgebiete der Geothermie sind im Ruhrgebiet zu finden, wo der Strukturwandel ein wichtiges Thema ist. Riesige Flächen aus der ehemaligen Montan- und Chemieindustrie sind hier vorhanden, die wieder umgewandelt werden sollen. Ein Projekt in Gelsenkirchen macht die Vorgehensweise dabei deutlich. Ein alter Standort der Zeche Graf Bismarck auf 82 Hektar Fläche muss in den Städtebau zurückgeführt werden. Dieser Prozess beginnt bei den Architekten, die sich Gedanken machen, wie eine Stadt der Zukunft aussehen kann. Bauingenieure kümmern sich um die Entwicklung der Infrastruktur, Elektrotechniker regeln die Energieversorgung und Maschinenbauer machen die Netzplanung, um Kälte und Wärme in solche Gebiete herein zu bringen. Schließlich gibt es Geologen und Bergleute, die diese Energie erschließen müssen.

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