Ein Geräusch sagt oft mehr als Tausend Worte. Bei seinem Besuch in Tschernobyl hatte Peter Cusack immer einen Geigerzähler dabei.
"Die Intensität des Knisterns zeigt das Maß der Radioaktivität an. Sie ist hoch. Trotzdem ist auch ein Kuckuck zu hören. Das Vogelgezwitscher im Sperrgebiet hat mich zuerst überrascht. Aber es lässt sich ganz einfach erklären: Die Tiere kommen, weil es in der Sperrzone kaum Menschen gibt. Sie können sich also ungestört entfalten. So ist die Zone zu einem wichtigen Naturschutzgebiet geworden."
In der Berliner DAAD-Galerie wird Peter Cusack diese Aufnahme neben Fotos aus dem Gebiet von Tschernobyl präsentieren. Er bezeichnet seine Arbeit als "sonic journalism" – übersetzt: akustischer Journalismus.
"Für mich ist akustischer Journalismus das Gleiche wie Foto-Journalismus. Der einzige Unterschied ist, dass die Informationen nicht mit den Augen, sondern mit den Ohren wahrgenommen werden. Natürlich braucht man meist einen kleinen Zusatztext, um zu verstehen, was die Klangaufnahme bedeutet – aber das ist auch bei Fotos so. Bilder brauchen Bildunterschriften – ansonsten ist ihr Informationswert gering. Am besten ist es, wenn alles zusammenkommt – Texte, Klänge und Bilder."
Da sich Peter Cusack sehr für den Umweltschutz engagiert, berichtet er vor allem von Orten, an denen der Mensch extrem in die Natur eingreift. Nach einem Besuch der Ölfelder am Kaspischen Meer schuf er eine Installation, bei der Bilder von verseuchten Landschaften zu sehen und Geräusche von Ölpumpen zu hören sind.
"Akustisch klingen sie sehr gut. Ich habe mich gleich davon angezogen gefühlt. Später habe ich die Aufnahme in einem Konzert gespielt und die Zuhörer haben sie für Musik gehalten."
Peter Cusack liebt Irritationen. Er arbeitet nicht nur als Klangkünstler, sondern auch als Musiker und Komponist. Früher hat er Geräuschaufnahmen in seine Musik eingebaut. Das macht er heute nicht mehr.
"Das musikalische Hören und das Anhören von Geräuschen sind ganz verschiedene Tätigkeiten. Man braucht eine andere Konzentration. Außerdem geht viel verloren, wenn man ein Geräusch mit Musik unterlegt. Man achtet auf den Rhythmus, aber nicht auf die Feinheiten des Klangs. Und das interessiert mich nicht. Ich will schließlich darauf hinweisen, was ein Klang über die Umgebung sagt."
Zurzeit lebt Peter Cusack als Gast des Deutschen Akademischen Austauschdienstes für ein Jahr in Berlin. Auch dort sammelt er Geräusche – vor allem die türkischen Gemüsehändler in seinem Kiez haben es ihm angetan.
Was genau er mit diesen Aufnahmen machen wird, weiß Peter Cusack noch nicht – brauchen kann er sie aber auf jeden Fall. Neben den Klangreportagen von gefährlichen Orten hat er nämlich ein weiteres Hauptarbeitsgebiet: Er stellt akustische Porträts von Städten zusammen. Auf seiner Website sind Klänge aus London, Peking und New York zu hören – und jetzt auch die Gemüsehändler aus Berlin.
Peter Cusacks Website mit den O-Ton-Porträts verschiedener Städte finden Sie unter http://favouritesounds.org.
"Die Intensität des Knisterns zeigt das Maß der Radioaktivität an. Sie ist hoch. Trotzdem ist auch ein Kuckuck zu hören. Das Vogelgezwitscher im Sperrgebiet hat mich zuerst überrascht. Aber es lässt sich ganz einfach erklären: Die Tiere kommen, weil es in der Sperrzone kaum Menschen gibt. Sie können sich also ungestört entfalten. So ist die Zone zu einem wichtigen Naturschutzgebiet geworden."
In der Berliner DAAD-Galerie wird Peter Cusack diese Aufnahme neben Fotos aus dem Gebiet von Tschernobyl präsentieren. Er bezeichnet seine Arbeit als "sonic journalism" – übersetzt: akustischer Journalismus.
"Für mich ist akustischer Journalismus das Gleiche wie Foto-Journalismus. Der einzige Unterschied ist, dass die Informationen nicht mit den Augen, sondern mit den Ohren wahrgenommen werden. Natürlich braucht man meist einen kleinen Zusatztext, um zu verstehen, was die Klangaufnahme bedeutet – aber das ist auch bei Fotos so. Bilder brauchen Bildunterschriften – ansonsten ist ihr Informationswert gering. Am besten ist es, wenn alles zusammenkommt – Texte, Klänge und Bilder."
Da sich Peter Cusack sehr für den Umweltschutz engagiert, berichtet er vor allem von Orten, an denen der Mensch extrem in die Natur eingreift. Nach einem Besuch der Ölfelder am Kaspischen Meer schuf er eine Installation, bei der Bilder von verseuchten Landschaften zu sehen und Geräusche von Ölpumpen zu hören sind.
"Akustisch klingen sie sehr gut. Ich habe mich gleich davon angezogen gefühlt. Später habe ich die Aufnahme in einem Konzert gespielt und die Zuhörer haben sie für Musik gehalten."
Peter Cusack liebt Irritationen. Er arbeitet nicht nur als Klangkünstler, sondern auch als Musiker und Komponist. Früher hat er Geräuschaufnahmen in seine Musik eingebaut. Das macht er heute nicht mehr.
"Das musikalische Hören und das Anhören von Geräuschen sind ganz verschiedene Tätigkeiten. Man braucht eine andere Konzentration. Außerdem geht viel verloren, wenn man ein Geräusch mit Musik unterlegt. Man achtet auf den Rhythmus, aber nicht auf die Feinheiten des Klangs. Und das interessiert mich nicht. Ich will schließlich darauf hinweisen, was ein Klang über die Umgebung sagt."
Zurzeit lebt Peter Cusack als Gast des Deutschen Akademischen Austauschdienstes für ein Jahr in Berlin. Auch dort sammelt er Geräusche – vor allem die türkischen Gemüsehändler in seinem Kiez haben es ihm angetan.
Was genau er mit diesen Aufnahmen machen wird, weiß Peter Cusack noch nicht – brauchen kann er sie aber auf jeden Fall. Neben den Klangreportagen von gefährlichen Orten hat er nämlich ein weiteres Hauptarbeitsgebiet: Er stellt akustische Porträts von Städten zusammen. Auf seiner Website sind Klänge aus London, Peking und New York zu hören – und jetzt auch die Gemüsehändler aus Berlin.
Peter Cusacks Website mit den O-Ton-Porträts verschiedener Städte finden Sie unter http://favouritesounds.org.