Berlin-Kreuzberg, eine ehemalige Fabriketage. Darin Menschen um die dreißig, lässig gekleidet. Hinter Laptops und Bildschirmen feilen sie an Ideen für neue Internet-Startups. Eines der Projekte ist schon jetzt sehr gefragt - obwohl es erst in einigen Tagen online gehen soll.
"Fairnopoly soll ein fairer Onlinemarktplatz in der Hand der Nutzerinnen und Nutzer werden. Das heißt: Ein neues ebay, aber in fair, mit einem fairen Unternehmensmodell dahinter. Mit dem Ziel, verantwortungsvollen Konsum zu fördern."
Felix Weth hatte die Idee zu der Plattform. Seit gut einem Jahr arbeitet der 33-Jährige am Aufbau. Er glaubt, dass viele Kunden mit den existierenden Internetmarktplätzen unzufrieden sind, die sich längst zu weltweiten Konzernen entwickelt haben.
"Also diese großen Online-Unternehmen haben natürlich den Nachteil, dass sie monopolartige Positionen haben. Was bedeutet, dass sie relativ hohe Gebühren nehmen können, Ebay hat die Gebühren kontinuierlich erhöht, Amazon hat von Anfang an relativ hohe Gebühren von den Händlern genommen. Das kriegt man als Käufer erst mal nicht so mit. Aber natürlich spiegelt sich das im Preis irgendwo wieder."
Fairnopoly will gerecht, aber auch attraktiv für viele sein. Die Plattform soll deshalb allen Händlern und Produkten offenstehen. Doch Waren aus fairer Produktion werden besonders unterstützt. Für sie müssen die Anbieter nicht sechs, sondern nur drei Prozent Verkaufsprovision zahlen. Vertriebsmanagerin Anne Schollmeyer:
"So im Sinne von: Ich verkaufe jetzt hier mein iPhone oder konventionelle Schokolade, zahle aber dann eine höhere Verkaufsprovision. Die es dann wiederum möglich macht, das fair gehandelte Produkte zu vergünstigten Konditionen angeboten werden können."
Nicht immer sind Waren aus gerechtem Handel für den Verbraucher klar zu erkennen. Das "Fair-Trade-"siegel gibt es vor allem für Lebensmittel – vorwiegend Kaffee, Tee oder Schokolade. Die Herkunft fairer Mode etwa ist jedoch schwer nachprüfbar. Fairnopoly will deshalb neben den Siegeln auf eigene Kontrollen setzen. Und – ganz in Web-2.0-Tradition - auf das Wissen seiner Nutzer.
"Also, wenn da dann jemand das Gefühl hat: Nee, Moment, ich kenne den. Der wohnt bei mir nebenan, der macht komische Sachen – dann ist die community eingeladen und auch benötigt, um da zu intervenieren. Ebenso um auch zu sagen: Hey, ich kenne die Person, die macht ganz, ganz tolle Sachen."
Auf Einnahmen aus Reklame im klassischen Sinne wollen die neuen Marktbetreiber verzichten. Es gehe nicht um reinen Konsum, sondern um bewusstes Einkaufen, erläutert Schollmeyer.
"Anstelle der Werbung, die ja oft in dem Seitenrahmen des Browserfensters ist, ist dann bei uns quasi ein kleines Fensterchen, wo stehen würde: Und im Übrigen – diesen Schokoriegel gibt es auch in fair."
Das Unternehmen gehört einer Genossenschaft aus bisher knapp 900 Anteilseignern. Sie wurden per Internet geworben – in einer der bisher erfolgreichsten Onlinekampagnen dieser Art. Der Kaufpreis für die Anteile ist gleichzeitig das Startkapital, wie Co-Geschäftsführer Bastian Neumann sagt.
"Wir haben 213.000 Euro über Crowd-Investment eingefahren. Wir haben jetzt 863 Genossenschaftsmitglieder dadurch gewinnen können. Die sich natürlich jetzt auch für die Weiterverbreitung der Idee von Fairnopoly einfach einsetzen."
Ob sich das Konzept wirtschaftlich trägt, wird sich zeigen. Es liegt jedenfalls im Trend – mit fraisr.com ist erst vor wenigen Wochen ein ähnliches Portal online gegangen. Dort spendet jeder Verkäufer für einen guten Zweck. Entsprechendes plant auch Fairnopoly: Mit einem Prozent jeder Transaktion sollen Anti-Korruptions-Initiativen unterstützt werden.
"Fairnopoly soll ein fairer Onlinemarktplatz in der Hand der Nutzerinnen und Nutzer werden. Das heißt: Ein neues ebay, aber in fair, mit einem fairen Unternehmensmodell dahinter. Mit dem Ziel, verantwortungsvollen Konsum zu fördern."
Felix Weth hatte die Idee zu der Plattform. Seit gut einem Jahr arbeitet der 33-Jährige am Aufbau. Er glaubt, dass viele Kunden mit den existierenden Internetmarktplätzen unzufrieden sind, die sich längst zu weltweiten Konzernen entwickelt haben.
"Also diese großen Online-Unternehmen haben natürlich den Nachteil, dass sie monopolartige Positionen haben. Was bedeutet, dass sie relativ hohe Gebühren nehmen können, Ebay hat die Gebühren kontinuierlich erhöht, Amazon hat von Anfang an relativ hohe Gebühren von den Händlern genommen. Das kriegt man als Käufer erst mal nicht so mit. Aber natürlich spiegelt sich das im Preis irgendwo wieder."
Fairnopoly will gerecht, aber auch attraktiv für viele sein. Die Plattform soll deshalb allen Händlern und Produkten offenstehen. Doch Waren aus fairer Produktion werden besonders unterstützt. Für sie müssen die Anbieter nicht sechs, sondern nur drei Prozent Verkaufsprovision zahlen. Vertriebsmanagerin Anne Schollmeyer:
"So im Sinne von: Ich verkaufe jetzt hier mein iPhone oder konventionelle Schokolade, zahle aber dann eine höhere Verkaufsprovision. Die es dann wiederum möglich macht, das fair gehandelte Produkte zu vergünstigten Konditionen angeboten werden können."
Nicht immer sind Waren aus gerechtem Handel für den Verbraucher klar zu erkennen. Das "Fair-Trade-"siegel gibt es vor allem für Lebensmittel – vorwiegend Kaffee, Tee oder Schokolade. Die Herkunft fairer Mode etwa ist jedoch schwer nachprüfbar. Fairnopoly will deshalb neben den Siegeln auf eigene Kontrollen setzen. Und – ganz in Web-2.0-Tradition - auf das Wissen seiner Nutzer.
"Also, wenn da dann jemand das Gefühl hat: Nee, Moment, ich kenne den. Der wohnt bei mir nebenan, der macht komische Sachen – dann ist die community eingeladen und auch benötigt, um da zu intervenieren. Ebenso um auch zu sagen: Hey, ich kenne die Person, die macht ganz, ganz tolle Sachen."
Auf Einnahmen aus Reklame im klassischen Sinne wollen die neuen Marktbetreiber verzichten. Es gehe nicht um reinen Konsum, sondern um bewusstes Einkaufen, erläutert Schollmeyer.
"Anstelle der Werbung, die ja oft in dem Seitenrahmen des Browserfensters ist, ist dann bei uns quasi ein kleines Fensterchen, wo stehen würde: Und im Übrigen – diesen Schokoriegel gibt es auch in fair."
Das Unternehmen gehört einer Genossenschaft aus bisher knapp 900 Anteilseignern. Sie wurden per Internet geworben – in einer der bisher erfolgreichsten Onlinekampagnen dieser Art. Der Kaufpreis für die Anteile ist gleichzeitig das Startkapital, wie Co-Geschäftsführer Bastian Neumann sagt.
"Wir haben 213.000 Euro über Crowd-Investment eingefahren. Wir haben jetzt 863 Genossenschaftsmitglieder dadurch gewinnen können. Die sich natürlich jetzt auch für die Weiterverbreitung der Idee von Fairnopoly einfach einsetzen."
Ob sich das Konzept wirtschaftlich trägt, wird sich zeigen. Es liegt jedenfalls im Trend – mit fraisr.com ist erst vor wenigen Wochen ein ähnliches Portal online gegangen. Dort spendet jeder Verkäufer für einen guten Zweck. Entsprechendes plant auch Fairnopoly: Mit einem Prozent jeder Transaktion sollen Anti-Korruptions-Initiativen unterstützt werden.