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15 Jahre Haft
Tichanowskaja im Exil: "Kampf wird fortgesetzt"

Die im Exil lebende belarussische Oppositionsführerin Tichanowskaja ist in ihrem Heimatland Belarus wegen Hochverrats zu 15 Jahren Haft verurteilt worden.

    Eine Frau mit schwarzen Haaren, einem roten Schal und einem weißen Blazer steht auf einer Straße und blickt in die Kamera.
    Die belarussische Oppositionsführerin Tichanowskaja ist in Abwesenheit von einem Gericht zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. (Deutschlandradio / Sabine Adler)
    Tichanowskaja, die in Litauen lebt, bezeichnete den Prozess als Farce. Mit der Verurteilung zu 15 Jahren Gefängnis honoriere das Regime ihre Arbeit für einen demokratischen Wechsel in Belarus, schrieb sie bei Twitter. Sie denke aber nicht an das Urteil, sondern an die Tausenden Unschuldigen, die inhaftiert und zu echter Gefängnisstrafe verurteilt worden seien. Sie werde ihren Kampf gegen das Regime fortsetzen.
    Tichanowskaja war im Sommer 2020 bei der Präsidentschaftswahl gegen den langjährigen Machthaber Lukaschenko angetreten. Dieser erklärte sich nach der umstrittenen Abstimmung zum Gewinner. Tichanowskaja reklamierte den Sieg ebenfalls für sich. In der Folge kam es in Belarus zu Massenprotesten, die gewaltsam niedergeschlagen wurden. Zahlreiche Oppositionelle flohen ins Ausland. Erst vergangene Woche war der belarussische Friedensnobelpreisträger Bjaljazki zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden.
    Diese Nachricht wurde am 06.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.