Archiv

USA
Gericht setzt Zulassung für Abtreibungsmedikament aus

Ein Bundesgericht im US-Bundesstaat Texas hat die Zulassung des Abtreibungsmedikaments Mifepriston in den USA per einstweiliger Verfügung ausgesetzt. Sollte es die Zulassung verlieren, würde das auch für Staaten gelten, in denen Abtreibung erlaubt ist. Gegen die Zulassung des Medikaments geklagt hatten Abtreibungsgegner.

    "My body my choice" steht auf dem Dekolleté einer jungen Frau bei einem Protest für das Recht auf Abtreibungen in Washington DC in den USA, 2022.
    Im vergangenen Jahr gab es in den USA Demonstrationen, nachdem der Oberste Gerichtshof das landesweites Recht auf Abtreibung gekippt hatte. (picture alliance / Zuma Press / Probal Rashid)
    Der Beschluss soll allerdings erst in sieben Tagen in Kraft treten, um der für die Zulassung von Medikamenten zuständigen Behörde die Möglichkeit zu geben, Berufung gegen die Entscheidung einzulegen.

    Harris: "Urteil bedroht Rechte von Frauen"

    US-Vizepräsidentin Harris erklärte, das Urteil bedrohe die Rechte von Frauen. Justizminister Garland teilte mit, sein Ministerium werde Berufung einlegen. Ein anderes Bundesgericht im Bundesstaat Washington erließ bereits eine gegensätzliche Entscheidung. Das Thema dürfte nach Einschätzung von Beobachtern vor dem Obersten Gerichtshof landen.

    Zwei Medikamente werden in den USA eingesetzt

    Mifepriston ist eines von zwei Medikamenten, die in den USA für den medikamentösen Schwangerschaftsabbruch eingesetzt werden. Das Urteil in Texas wird als wichtigster Richterspruch im Kampf um das Recht auf Abtreibung in den USA gesehen, seit das Oberste Gericht im Juni in einer historischen Entscheidung das landesweite Recht auf Abtreibung gekippt hatte.
    Diese Nachricht wurde am 08.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.