Seoul
Gericht verhandelt über Amtsenthebung von Südkoreas entmachtetem Präsidenten Yoon

Vor dem südkoreanischen Verfassungsgericht hat das Amtsenthebungsverfahren gegen den vom Parlament entmachteten Präsidenten Yoon begonnen.

    Südkoreas aktuell suspendierter Präsident bei einer Rede im Septemer 2023.
    Südkoreas Präsident Yoon wurde Mitte Dezember von seinem Dienst suspendiert, nachdem er zuvor für kurze Zeit das Kriegsrecht ausgerufen hatte. Hintergrund war ein Haushaltsstreit. (picture alliance | ASSOCIATED PRESS | Kim Hong-ji)
    Die erste von fünf Anhörungen dauerte aufgrund von Yoons Abwesenheit nur wenige Minuten, wie ein Gerichtssprecher in Seoul mitteilte. Weitere Sitzungen seien für den 16., 21. und 23. Januar sowie den 4. Februar anberaumt. Yoon hatte Südkorea im Dezember mit der kurzzeitigen Ausrufung des Kriegsrechts in einem Haushaltsstreit in eine politische Krise gestürzt. Das Parlament machte jedoch von seinem Vetorecht Gebrauch und stimmte später für die Absetzung des Präsidenten. Darüber muss nun abschließend das Verfassungsgericht entscheiden.
    Parallel zum Amtsenthebungsverfahren laufen behördliche Ermittlungen gegen Yoon. Es wurde Haftbefehl erlassen. Die Präsidentengarde verhinderte bisher jedoch die Festnahme Yoons.
    Diese Nachricht wurde am 14.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.