"In Haltern am See bleiben die Eltern ratlos und traurig zurück" – mit dieser Botschaft wandten sich Angehörige über einen Anwalt an die Öffentlichkeit. Mehrere Familien aus Haltern am See sprechen von Zorn und Verzweiflung, weil sie nicht wüssten, wann sie ihre Angehörigen beisetzen könnten.
"Am 12. Juni sind die ersten Beisetzungen der bei der Germanwings-Katastrophe getöteten Schülerinnen und Schüler in Haltern am See geplant. 16 Beisetzungen in rascher Folge, die nach Freigabe der Überreste durch die Lufthansa vorbereitet wurden. Am 3. Juni ist seit 12 Uhr plötzlich alles anders", zitiert die Deutsche Presse-Agentur aus dem Schreiben.
An jenem Tag war bekannt geworden, dass sich die Überführung der sterblichen Überreste aus Frankreich verzögert. Eine Zeitung berichtet von behördlichen Fehlern in den Sterbeunterlagen. Die Fluggesellschaft Germanwings will die Probleme nach eigenen Angaben schnellstmöglich lösen. Der Mutterkonzern Lufthansa teilte inzwischen mit, dass am Dienstag zunächst 30 Särge von Marseille nach Düsseldorf gebracht werden sollen, in den kommenden Wochen sollen die übrigen 120 in ihre Heimatländer geflogen werden.
Der Anwalt der Angehörigen schildert, wie wichtig die Beerdigungstermine sind: "Die Leute haben mit jeder Faser auf diesen für sie sehr wichtigen Termin zugesteuert. Wenn der platz, fallen sie in ein Loch."
Die unklare Planung habe die Gefühlslage der ohnehin traumatisierten Angehörigen noch mal erschüttert. "Da kommt ein Sarg an, der Tote kehrt nach Hause zurück. Für die Familien ist das ein Abschluss mit der Vergangenheit und ein Schritt in die Zukunft."