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Germanwings-Copilot
Luftfahrt-Bundesamt nicht über Depression informiert

Das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) hat bestätigt, dass es vom medizinischen Dienst der Lufthansa nicht über die Depression des Copiloten Andreas L. informiert wurde. Dabei müssen Flugmediziner das LBA einem Bericht zufolge bei schweren Krankheiten einschalten.

    Das Gebäude des Luftfahrt-Bundesamtes am Donnerstag (12.04.2007) in Braunschweig.
    Das Luftfahrt-Bundesamt in Braunschweig (picture alliance / dpa / Peter Steffen)
    Wie das LBA mitteilte, hatte es bis zur Akteneinsicht beim Flugmedizinischen Zentrum der Lufthansa nach dem Absturz "keinerlei Informationen" über eine psychische Vorerkrankung des Copiloten. Der medizinische Dienst habe die "abgeklungene schwere Depressionsphase" nicht an die Behörde gemeldet.
    Nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" müssen Flugmediziner das LBA in solchen Fällen seit April 2013 benachrichtigen. Bisher ist bekannt, dass der Germanwings-Copilot seine Lufthansa-Verkehrsfliegerschule 2009 als Flugschüler über seine abgeklungene Depression in Kenntnis setzte. Seit die neue Verordnung gilt, musste sich der Copilot noch zwei Tauglichkeitsprüfungen unterziehen - im Sommer 2013 und im Jahr 2014.
    Lufthansa verweist auf Ermittlungen der Staatsanwaltschaft
    Dem Bericht zufolge stand in seiner Lizenz auch ein sogenannter SIC-Vermerk, der vorschreibt, dass der untersuchende Arzt die lizenzvergebende Behörde kontaktieren muss. Das war aber offenbar nicht geschehen. Die Lufthansa wollte sich dem Bericht zufolge zu dem Fall nicht äußern und verwies auf die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.
    Der Copilot Andreas L. hatte den Germanwings-Airbus den bisherigen Ermittlungen zufolge am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf bewusst gegen einen Berg in den französischen Alpen gesteuert, um sich das Leben zu nehmen. Dabei kamen er und die übrigen 149 Menschen an Bord ums Leben. Ermittler fanden daraufhin heraus, dass der 27-Jährige in der Vergangenheit wegen schwerer psychischer Probleme mit Suizidgefahr behandelt worden war.
    (tj/db)