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Gerüchte um Gesundheitszustand
Ist Putin krank?

Seit Tagen ist der russische Präsident Wladimir Putin von der Bildfläche verschwunden. Auch der für heute vorgesehene Besuch in Astana wurde abgesagt. Das nährt die Spekulationen um seinen Gesundheitszustand - doch sein Pressesprecher dementiert.

Von Sabine Adler | 12.03.2015
    Der russische Präsident Wladimir Putin.
    Der russische Präsident Wladimir Putin. (picture alliance / ITAR-TASS / Mikhail Klimentyev)
    Über Kasachstan gelangte die Nachricht nach Moskau. Ein Regierungsbeamter in Astana sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass der russische Präsident krank, und aus diesem Grund seinen für heute geplanten Besuch in Astana habe absagen müssen. Vorgesehen war eine Begegnung mit dem kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew und den weißrussischen Amtskollegen Alexander Lukaschenko.
    In den russischen Medien wurde nachgerechnet, wann Wladimir Putin das letzte Mal in der Öffentlichkeit auftrat: vorigen Donnerstag, sechs Tage ist er von der Bildfläche verschwunden.
    Seit Jahren gab es immer wieder Gerüchte über seinen Gesundheitszustand, jetzt kursieren Spekulationen über einen vermeintlichen Schlaganfall, den Putin aber nicht in einer Klinik behandeln lässt.
    Genährt werden diese Mutmaßungen auch durch Putins Fehlen bei einem Treffen des Inlandsgeheimdienstes FSB, das ebenfalls heute stattfinden sollte. Der Präsident habe einfach viel zu erledigen und er habe einige nichtöffentliche Gespräche absolviert, versuchte Dmitri Peskow zu beruhigen. Putins Pressesprecher wies alle Gerüchte zurück. In einem Telefoninterview gegenüber dem Radiosender Echo Moskau erklärte er:
    "Man muss sich keine Sorgen machen."
    "Er ist also gesund", fragt die Moderatorin, "und hat er einen festen Händedruck?"
    "Er bricht einem die Hand."
    Wenig später zitierte die russische Nachrichtenagentur "Ria Nowosti" den Präsidenten mit einer Äußerung zur Annexion der Krim vor einem Jahr. Man hätte auf der Krim so handeln müssen, um eine Entwicklung wie derzeit in der Ostukraine zu vermeiden.
    Dieses Zitat bringt die Agentur heute, tatsächlich stammt die Anmerkung Putins aus einem Film, der anlässlich der Einverleibung der Krim in der Russischen Föderation am 16. März im russischen Fernsehen gezeigt werden soll. Die Webseite des Kremls führt eine Reihe von Treffen und Telefongesprächen auf, so heute mit dem Präsidenten Armeniens, gestern ein Besuch des Gouverneurs von Karelien. Dieses Treffen, so bestätigten es Journalisten aus der Region, fand allerdings vor einigen Tagen statt, nicht gestern, was den Gerüchten neuen Auftrieb geben dürfte.