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Geschäftsbeziehungen des FC Bayern zu Katar
"Es fehlt die kritische Auseinandersetzung"

Die Geschäftsbeziehungen des FC Bayern mit Katar stehen auch bei den eigenen Fans in der Kritik. Christopher Ramm vom Bayern-Blog "Miasanrot" findet den neuesten Werbespot mit Qatar Airways "nicht wirklich nachvollziehbar". Er fordert vom Verein, die Zusammenarbeit mit Katar zu prüfen.

Christopher Ramm im Gespräch mit Raphael Späth |
Fans hissen bei einem Fußballspiel ein Banner, auf dem steht: "Das ganz hässliche Gesicht des FC Bayern München zeigen die, die Blutgeld von Katar und Co nehmen"
Fans des FC Bayern München protestieren gegen die Zusammenarbeit mit Katar - im vollen Stadion im März 2020. (imago/ULMER Pressebildagentur)
Der FC Bayern hat am Freitag (26.02.21) bei Twitter ein Video veröffentlicht. Darin sprechen die Spieler Leroy Sané, Joshua Kimmich und Alphonso Davies den Text des Liedes "Ain’t no sunshine" von Bill Withers. Das Video richtet sich an die Fans, die momentan nicht ins Stadion dürfen. Das Logo des Bayern-Sponsors Qatar Airways ist immer wieder zu sehen.
"Mit diesem Sponsor zusammen so eine Aktion zu machen, ist nicht wirklich nachvollziehbar", sagte Fanvertreter Christopher Ramm vom Bayern-Blog "Miasanrot" im Deutschlandfunk. Generell sieht er die Zusammenarbeit des FC Bayern mit Katar kritisch: "Der Verein schafft es sehr gut, das Thema einfach auszusitzen. Was fehlt, ist die kritische Auseinandersetzung." Die Fans versuchten zum Thema Katar mit dem Verein in einen Austausch zu kommen, der Verein versuche gleichzeitig, das zu verhindern.
05.01.2020, Fussball 1. Bundesliga 2019/2020, FC Bayern München im Wintertrainingslager in Doha, Katar. 1. Trainingseinheit in der Aspire Academy, Fitnesstrainer macht die Übung mit dem Gummiseil vor. *** 05 01 2020, Soccer 1 Bundesliga 2019 2020, FC Bayern Munich at the winter training camp in Doha, Qatar 1 training session at the Aspire Academy, fitness coach demonstrates the exercise with the rubber rope
Trainingslager in Katar - "Ich würde die Rolle des FC Bayern nicht überschätzen"
Der FC Bayern München trainiert wieder in Katar, trotz aller Bedenken um die eingeschränkten Menschenrechte. Man habe einen positiven Einfluss auf die Lage im Land, rechtfertigt sich der Verein. Im Dlf-Interview beschreibt der Sportjournalist Ronny Blaschke den Einfluss des Vereins jedoch als gering.
Es werde versucht, die Kritik auszusitzen und das Thema "unter der Decke zu halten". Aus Sicht der Fans sei das nicht hinnehmbar, so Ramm. Für sie sei es in Zeiten des Lockdowns und der leeren Stadien allerdings schwer, das kundzutun: "Ich bin mir ganz sicher, dass wir heute in der Allianz-Arena in der Südkurve doch die ein oder andere kritische Stimme gesehen hätten zu diesem Werbespot."
Vom FC Bayern fordert Ramm eine kritische Überprüfung der Geschäftsbeziehungen zu Katar: "Mir ist durchaus bewusst, dass der FC Bayern nicht alleine die Menschenrechte in Katar einführen, verbessern kann. Aber wenn so ein Sponsor ausgesucht wird, dann muss man sich sehr bewusst sein, was man da tut."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.