Gut einen Monat zuvor hatte der Forscher im Buch "Sternenbote" seine ersten Beobachtungen mit dem Teleskop veröffentlicht. Diese Schrift hatte für Begeisterung gesorgt, aber auch für empörten Widerspruch. Manche der Anwesenden konnten die Monde im Teleskop nicht erkennen, andere weigerten sich, auch nur einen Blick durch das Instrument zu werfen.
Zwar gab es sicher Vorurteile gegen Galilei und seine Entdeckungen. Aber daran allein hat es sicher nicht gelegen, dass die Gelehrten nichts gesehen haben. Es war nämlich keineswegs einfach, durch Galileis Fernrohr die Jupitermonde zu erkennen. Das lange Rohr war auf einem wackligen Stativ befestigt. Ständig musste man es der sich drehenden Erde nachführen. Dabei sollte man dann noch in einem sehr kleinen und recht unscharfen Gesichtsfeld auf Jupiter und seine Monde achten. Dass völlige Laien daran scheitern, ist nachzuvollziehen.
Für Galilei wurde der Abend des 24. April 1610 zum Desaster. Sein Triumphzug war erst einmal gestoppt. Bald tauchten erste Flugschriften auf, in denen die Beobachtungen völlig in Frage gestellt wurden. Es war die Rede von Reflexen im Rohr und optischen Täuschungen.
Galilei wurde europaweit gefeiert. Nur in Italien blickte man mit Argwohn und Ablehnung auf seine Entdeckungen.