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Geschichte der Trolle
Von der nordischen Mythologie bis ins Internet

Im mittelalterlichen Island hielten sie den Menschen einen Spiegel vor, als hässliche Muskelberge wüten sie im Film "Herr der Ringe" und als tückische Kommentatoren mischen sie das Netz auf: die Trolle. Mediävist Rudolf Simek hat ihnen ein Buch gewidmet. "Trolle sind ideale Gegner", sagte er im Dlf.

Rudolf Simek im Corsogespräch mit Bernd Lechler |
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    Rudolf Simek ist Professor für Ältere Germanistik an der Universität Bonn (Böhlau Verlag)
    Woran denken Sie beim Stichwort Troll? Je nach Affinität vielleicht zuerst an Hass-Kommentatoren im Internet. Oder an hässliche Viermeter-Muskelberge mit Keule im Film "Herrn der Ringe" und in "Harry Potter". Oder an Peer Gynt in der Halle des Bergkönigs. Oder an lustige Gestalten mit bunten Zauberhaaren im Kinderkino. Aber dass ein gestandener Mediävistikprofessor gleich ein 250 Seiten starkes Buch zum Thema verfasst, das denkt man nicht, oder? Rudolf Simek hat das getan, er lehrt an der Universtät Bonn, und sein Buch heißt schlicht und einfach "Trolle", das klingt nach einem Standardwerk.
    Wir haben noch länger mit Rudolf Simek gesprochen - hören Sie hier die Langfassung des Corsogesprächs
    Im Corsogespräch erklärt Simek, wo die Trolle ursprünglich herkommen, warum im Norwegen des 18. und 19. Jahrhunderts die Volkserzählungen fürs nationale Selbstverständnisnicht wichtig waren und ob es eine Verbindung zu den ditialen Trollen im Netz von heute gibt.
    Das Gespräch können Sie nach der Sendung mindestens sechs Monate lang als Audio-on-demand abrufen.
    Rudolf Simek: "Trolle - Ihre Geschichte von der nordischen Mythologie bis zum Internet"
    Böhlau Verlag 2018, 256 Seiten, 30 Euro.