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Geschlechterge­rechte Schrei­bung
* oder / oder _?

"Bürger*innen": Gehört das Gendersternchen - das auch Menschen, die sich weder als Mann noch als Frau definieren, sprachlich miteinbezieht - in den Duden? Die Linguistikprofessorin Helga Kotthoff sagte im Deutschlandfunk, sie halte die Festlegung auf ein Zeichen für unnötig.

Helga Kotthoff im Corsogespräch mit Bernd Lechler |
    Geschlechtergerechte Sprache in einem Dokument: Auszug aus der Satzung des CDU-Landesverbands Bremen mit geschlechtergerechten Formulierungen, unter anderem: die Wahl des/der Vorsitzenden des Landesausschusses und seines/r / Ihre/s/r Stellvertreter/s/in
    Geschlechtergerechte Sprache in einem Dokument (imago / Eckhard Stengel)
    Der deutsche Rechtschreibrat beriet am Freitag in Wien über geschlechtergerechte Schreibung.
    Die Linguistikprofessorin Helga Kotthoff von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg betont, man könne solche neue Schreibungen wie ein Gendersternchen oder Unterstrich nicht verordnen, so wenig wie man weibliche Formen etwa von Wörtern wie "Fan" oder "Gast" einführen könne: "Ich lehne Spielereien ab. Uns geht es um die Frage: Wofür kann sich ein Usus ausbilden?"
    Wir haben noch länger mit Helga Kotthoff gesprochen - hören Sie hier die Langfassung des Corsogesprächs
    Wichtig sei hingegen zu erkennen, dass das sogenannte generische Maskulinum bei Wörtern wie "Kunde" oder "Lehrer" die meisten Menschen tatsächlich vor allem an Männer denken lasse und Frauen ausblendet. Der Bundesgerichtshof hatte die Klage einer Bürgerin abgelehnt, die sich auf Formularen der Sparkasse nicht als "Kunde" ansprechen lassen wollte. Zu Unrecht, meint Helga Kotthoff: "Über das generische Maskulinum hinauszugehen – das ist die Quintessenz einer wichtigen Sprachreform".
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.