Dem Geheimnis langen Lebens scheinen manche Fadenwürmer im Labor von Cynthia Kenyon an der Universität von Kalifornien in San Francisco auf die Spur gekommen zu sein. Die ältesten Exemplare der Gattung Caenorhabditis elegans erreichen inzwischen die sechsfache Lebensspanne eines normalen Fadenwurms. Ihr langes Leben verdanken sie bestimmen Veränderungen in Genen aus dem Insulinsignalweg. Ähnliche Mutationen wirken auch bei Fruchtfliegen und Mäuse lebensverlängernd. Um zu klären, ob das nur im Labor funktioniert oder tatsächlich ein normaler Regelkreis des Organismus ist, hat Kenyon die Nervenzellen von C. elegans aufs Korn genommen. Das Ergebnis überraschte die Forscherin: "Wenn wir bestimmte Geschmacksnerven töteten, lebten die Würmer länger, zerstörten wir andere, verkürzte sich ihre Lebensspanne." Bei Geruchsnerven wiederholte sich der Effekt. Und er verstärkte sich sogar, wenn man Geruchs- und Geschmacksnerven kombinierte. Kenyon vermutet: "Die Würmer können ihre Lebensspanne gezielt regulieren und reagieren dabei auf Signale aus der Umwelt."
Die untersuchten Nervenzellen enthalten insulinähnliche Moleküle. Sie reagierten offenbar auf einen bestimmten Reiz, setzten dann diese Stoffe wahrscheinlich frei und aktivierten damit den Insulinschalter an der Lebensuhr. Die große Frage ist jetzt: Wie riecht der Duft des langen Lebens. Das kann Kenyon noch nicht sagen, daher setzt sie auf den Zufall und testet viele verschiedene Stoffe: "Ich wette, wir finden auch etwas, das ihre Lebensspanne verlängert." Denkbar ist, dass die Würmer besonders lange leben, wenn die Lebensbedingungen nicht ideal sind. Sie richten sich dann eher auf Überdauerung der mageren Zeiten ein als auf die Fortpflanzung. Die Informationen, ob es gute oder schlechte Zeiten sind, erhalten sie jedoch aus der Umgebung, unter anderem über Geruchs- und Geschmacksnerven. Geht man davon aus, dass Lebewesen im großen und ganzen vergleichbare Mechanismen anwenden, liegt der Schluss zum Menschen nahe. Für die Duftstoffindustrie wäre es eine ungeheure Marktchance, wenn sie die Düfte entdeckte, die den Körper zu lebensverlängernden Maßnahmen greifen lassen. Kenyon: "Das hört sich verrückt an, fast absurd, aber wenn man es Schritt für Schritt durchdenkt, dann heißt die logische Folgerung: es ist möglich." Die Frage ist nur, sind es angenehme Düfte oder ist es eher Gestank?
[Quelle: Volkart Wildermuth]
Die untersuchten Nervenzellen enthalten insulinähnliche Moleküle. Sie reagierten offenbar auf einen bestimmten Reiz, setzten dann diese Stoffe wahrscheinlich frei und aktivierten damit den Insulinschalter an der Lebensuhr. Die große Frage ist jetzt: Wie riecht der Duft des langen Lebens. Das kann Kenyon noch nicht sagen, daher setzt sie auf den Zufall und testet viele verschiedene Stoffe: "Ich wette, wir finden auch etwas, das ihre Lebensspanne verlängert." Denkbar ist, dass die Würmer besonders lange leben, wenn die Lebensbedingungen nicht ideal sind. Sie richten sich dann eher auf Überdauerung der mageren Zeiten ein als auf die Fortpflanzung. Die Informationen, ob es gute oder schlechte Zeiten sind, erhalten sie jedoch aus der Umgebung, unter anderem über Geruchs- und Geschmacksnerven. Geht man davon aus, dass Lebewesen im großen und ganzen vergleichbare Mechanismen anwenden, liegt der Schluss zum Menschen nahe. Für die Duftstoffindustrie wäre es eine ungeheure Marktchance, wenn sie die Düfte entdeckte, die den Körper zu lebensverlängernden Maßnahmen greifen lassen. Kenyon: "Das hört sich verrückt an, fast absurd, aber wenn man es Schritt für Schritt durchdenkt, dann heißt die logische Folgerung: es ist möglich." Die Frage ist nur, sind es angenehme Düfte oder ist es eher Gestank?
[Quelle: Volkart Wildermuth]