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"Geschmackssymposium" im Museum Tinguely
Essen als Kunstphänomen

Bücherwürste von Dieter Roth, Stierköpfe von Picasso und Fettecken von Beuys: Die Verbindung von Essen und Kunst hat lange Tradition. Das Baseler Tinguely Museum nähert sich mit einem Symposium dem Thema "Geschmack". "Es ist ein multisensorisches Erlebnis", so Kuratorin Annja Müller-Alsbach im Dlf.

Annja Müller-Alsbach im Corsogespräch mit Susanne Luerweg | 04.04.2019
Dublin, Ireland - A cyclist passes near the mural add for the Dublin Food Porn Festival 2016, a new festival which aims to showcase the camera skills of Dublinâ€âä¢s amateur food photographers
Essen wird gehypt - ein neues Kulturphänomen (imago stock&people)
"Nahrung ist essentiell, weckt Erinnerungen und Emotionen und war schon immer ein sozialer und kultureller Faktor", sagt Annja Müller-Alsbach, Kuratorin einer Ausstellung zum Thema Geschmack im Tinguely Museum in Basel. Essen in der Kunst habe es immer gegeben, aber die Potenzierung, dass Essen so gehypt werde, sei ein aktuelles Phänomen.
Essen und Migration
Daniel Spoerri, Erfinder der "Eat Art", und andere Künstler haben nach dem Zweiten Weltkrieg Essen zur Kunst erklärt und mit ihren Arbeiten auch Konsumkritik geübt. In einem ausstellungsvorbereitenden Symposium geht es nun unter anderem darum, über den Geschmack des Fremden zu reden sowie über Assimilation, erklärte Müller-Alsbach.
Außerdem werde über ein Lexikon gesprochen, das im Laufe der letzten Jahre entstanden ist und Begriffe gesammelt hat, die Geschmacksempfindungen ausdrücken. Es werde in der für kommendes Jahr geplanten Ausstellung auch ein Kapitel "Geschmack der Begierde" geben, kündigte die Kuratorin an.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.