Im Kernbereich habe das geplante Gesetz einen Sinn, so Frank. Wenn es beispielsweise um Vermögensvorteile gehe, die aus einer Spielmanipulation entstünden: "Da gibt es dann erweiterte Ermittlungsmöglichkeiten." Die seien vor allem wichtig, um Strukturen organisierter Kriminalität aufzudecken. Insgesamt glaubt er allerdings, durch das Gesetz würden zu hohe Erwartungen geschürt. Zudem gebe es bereits ausreichende gesetzliche Grundlagen, um beispielsweise Korruption zu bekämpfen, wie den Tatbestand des Betrugs.
Die Einrichtung einer internationalen Behörde, um Korruption und Doping zu verhindern und zu verfolgen, sieht Frank skeptisch: eine staatliche Behörde könne es aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht geben - und eine nichtstaatliche werde wohl nicht ihren Ansprüchen gerecht werden können, so Frank. Denn es gebe in den Staaten durchaus unterschiedliche Rechtsauffassungen bei Themen wie Doping oder Korruption. Und auch die Kontrolldichten seien unterschiedlich. "Das zu koordinieren, wird schwierig."
Falsches Signal vom Innenminister
Frank appellierte an die Sportförderung, ihre Möglichkeiten zu nutzen, um Manipulationen vorzubeugen: Die Förderung solle nicht mehr nur an Leistung anknüpfen. So sei es begrüßenswert, dass der DLV die Olympianorm herabgesetzt habe. Die Forderung von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), man brauche 30 Prozent mehr Medaillen, hält Frank für ein "falsches Signal".
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