Pflege
Gesetzliche Krankenkassen verzeichnen sprunghaften Anstieg bei Pflegefällen

Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen verzeichnet eine außergewöhnlich stark ansteigende Zahl von Pflegebedürftigen in Deutschland. Der GKV-Vorsitzende Kiefer sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, es habe im vergangenen Jahr einen unerwarteten Anstieg um elf Prozent gegeben.

    Eine Pflegefachkraft geht in einem Altenheim mit einer Bewohnerin über den Gang. Die beiden sind von hinten zu sehen.
    Pflege im Altenheim (Archivbild) (picture alliance / dpa / Sebastian Gollnow)
    Warum es so viele zusätzliche Pflegefälle gebe, sei noch nicht abschließend geklärt. Denkbar sei ein einmaliger Nachholeffekt der Pandemie: Viele ältere Menschen hätten sich möglicherweise erst spät wieder getraut, die Prüfer des Medizinischen Dienstes ins Haus zu lassen, so Kiefer. Sollte der Anstieg jedoch ein neuer Trend sein, werde sich die Lage in der Pflege noch einmal deutlich kritischer darstellen.
    Insgesamt hat es nach Angaben des Verbands im vergangenen Jahr 5,2 Millionen Pflegebedürftige gegeben. Wenn der Bund keine Alternativen zur Entlastung der Pflegeversicherung anbiete, müssten die Beiträge weiter steigen, erklärte Kiefer.
    Zur Stabilisierung der Pflegeversicherung hatte der Bundestag im vergangenen Jahr eine Reform beschlossen. Damit sollten die Finanzen eigentlich bis 2025 abgesichert sein.
    Diese Nachricht wurde am 14.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.