Saudi-Arabien
Gespräche über mögliche Waffenruhe in der Ukraine - Selenskyj: Es ist an Putin, den Krieg zu beenden

In Saudi-Arabien haben ukrainische und US-amerikanische Unterhändler Gespräche über eine mögliche Waffenruhe zwischen der Ukraine und Russland geführt. Die ukrainische Seite werde sich konstruktiv verhalten, versicherte Präsident Selenskyj in einer Videobotschaft. Zugleich betonte er, es sei am russischen Präsidenten Putin, den von ihm begonnenen Krieg zu beenden.

    Präsident Wolodymyr Selenskyj sitzt ernst blickend im Armeeparka an einem Schreibtisch
    Der ukrainische Präsident Selenskyj war gerade auf Truppenbesuch in der Region Donzk und Charkiw, jetzt betont er: "Es ist an Putin, den Krieg zu beenden" (picture alliance / Sven Simon / Präsidentenbüro der Ukraine )
    Der ukrainische Verteidigungsminister Umerow schrieb im Anschluss auf Facebook, die Unterredungen seien konstruktiv und informativ gewesen. Man habe wichtige Fragen erörtert, vor allem im Energiebereich.

    Kreml dämpft Erwartungen

    Nach den Gesprächen mit der Verhandlungsgruppe aus Kiew wollen sich die US-Unterhändler morgen auch mit Vertretern Russlands treffen. Der US-Sondergesandte Witkoff zeigte sich im Vorfeld optimistisch. Er glaube, dass auch der russische Staatschef Putin Frieden wolle, sagte Witkoff dem US-Sender Fox News.
    Kreml-Sprecher Peskow dämpfte unterdessen die Erwartungen. Im russischen Staatsfernsehen erklärte er, es gebe noch viele ungeklärte "Fragen" und "Nuancen", wie eine Waffenruhe umgesetzt werden könnte.

    Mögliche Themen

    Auf der Agenda stehen zunächst Vorschläge zum Schutz von Energieanlagen und kritischer Infrastruktur. Hier soll es in einem ersten Schritt eine 30-tägige Pause bei Angriffen auf Einrichtungen in beiden Ländern geben, wie Russlands Präsident Putin und US-Präsident Trump nach US-Angaben in einem Telefonat vereinbart haben. Die Ukraine möchte auch andere Infrastrukturobjekte schützen wie das Schienennetz und Häfen.
    Außerdem soll es in Saudi-Arabien um die Wiederbelebung einer Vereinbarung aus dem Jahr 2022 gehen, die einen sicheren Transport ukrainischer Agrarexporte über das Schwarze Meer ermöglicht hatte. Moskau hatte Vereinbarung 2023 aufgekündigt. Zur Begründung hieß es, dass der Westen seine Zusage zur Lockerung von Sanktionen gegen russische Agrarexporte nicht eingehalten habe.

    Wieder Luftangriffe

    Kurz vor Beginn der Gespräche hatten sowohl Russland und die Ukraine ihre Luftangriffe fortgesetzt. Nach Behördenangaben wurde die ukrainische Hauptstadt Kiew erneut mit russischen Kampfdrohnen angegriffen. Auch in anderen Landesteilen gab es demnach Luftangriffe. Mehrere Menschen kamen dabei ums Leben.
    Das russische Verteidigungsministerium meldete ukrainische Drohnenangriffe in verschiedenen Regionen mit mehreren Toten.
    Diese Nachricht wurde am 23.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.