Am 20. Januar um 12 Uhr soll Donald Trump seinen Amtseid als 45. US-Präsident ableisten. Ab dann kann er auch das Weiße Haus beziehen. Für den Milliardär Trump wird sein künftiger Wohnsitz, den er heute schon mal in Augenschein nehmen konnte, ein vergleichsweise bescheidener sein. Trump und Amtsinhaber Obama redeten im Oval Office.
Anschließend sagte Obama, beide hätten über viele verschiedene Themen aus Außen- und Innenpolitik gesprochen. Trump ergänzte, man habe auch über "Schwierigkeiten" geredet. Das Treffen habe länger gedauert als geplant – und es werde weitere geben, auf die er sich freue. Obama sagte an Trump gerichtet: "Wir werden alles tun, um Ihnen zu helfen, erfolgreich zu sein."
Traditionell treffen sich der neu gewählte und der noch amtierende US-Präsident nach der Wahl, um die Amtsübergabe vorzubereiten. Schon vor dem heutigen Treffen hatte das Weiße Haus mitgeteilt, der neue Commander in Chief solle von Tag eins an in der Lage sein, auf alle Krisen ausreichend vorbereitet reagieren zu können. Schon im Wahlkampf werden die Kandidaten deshalb ständig über die Sicherheitslage informiert. Jetzt wird Trump sogar täglich von den Geheimdiensten auf dem Laufenden gehalten.
Versöhnung mit führenden Republikanern nötig
Seit Jahresbeginn hat das Weiße Haus die Übergabe vorbereitet. Alle Text-, Ton- und elektronischen Aufnahmen Obamas gehen nach Chicago, wo eine nach ihm benannte Bibliothek aufgebaut werden soll. Dort können zum Beispiel Wissenschaftler über seine Amtszeit forschen.
Nach dem Treffen im Weißen Haus machte sich Trump zum Kapitol auf, wo er mit führenden Republikanern Mittagessen wollte. Zwischen beiden Seiten hatte es im Wahlkampf immer wieder Verstimmungen gegeben. In der Parteiführung waren viele mit der Nominierung Trumps durch die Basis nicht einverstanden, viele Spitzenpolitiker der Partei hatten sich sogar öffentlich von Trump distanziert und keinen Wahlkampf für ihn betrieben. Künftig wird Trump aber mit ihnen zusammenarbeiten müssen, denn viele seiner Pläne müssen vom Kongress beschlossen werden, etwa der mögliche Bau einer Mauer zu Mexiko und eine Steuerreform. Im Kongress haben die Republikaner zwar die Mehrheit, aber nicht zwangsläufig auch ihr Präsident.