Jahreszeiten gibt es nicht nur auf der Erde, sondern auf jedem Himmelskörper, dessen Rotationsachse nicht senkrecht auf seiner Umlaufbahn steht. Diese Schiefstellung der Drehachse sorgt dafür, dass mal die nördliche Halbkugel mehr zur Sonne geneigt ist, einen halben Umlauf später dagegen die Südhalbkugel.
Bei der Erde beträgt die Schiefstellung rund 23,5 Grad. Beim Mars ist sie mit etwa 25 Grad nur geringfügig größer. Astronauten werden eines Tages auf dem Mars also ähnliche Jahreszeiten erleben wie auf der Erde. Allerdings dauern sie fast doppelt so lange wie bei uns, weil der Mars fast zwei Jahre braucht, um die Sonne einmal zu umrunden.
Darüber hinaus führt die elliptische Marsbahn dazu, dass Frühling, Sommer, Herbst und Winter auf dem roten Planeten verschieden lang sind. Der Nordherbst, der gestern begonnen hat, ist die kürzeste Jahreszeit, denn Mars zieht jetzt durch den sonnennahen Teil seiner Bahn. Mit 143 Marstagen ist er sieben Wochen kürzer als das Nordfrühjahr. Nordsommer und Nordwinter liegen irgendwo dazwischen. Zwar fallen im Herbst keine Blätter von den Bäumen, denn so etwas gibt es nicht auf dem Mars. Dafür friert über der Nordpolregion ein Teil des Kohlendioxids aus der Marsatmosphäre aus und legt sich als Trockeneis über die Landschaft, bis es im Frühjahr wieder in die Atmosphäre entweicht.