Gedenken an NS-Opfer
Gestohlene Stolpersteine in Zeitz neu verlegt

In der Stadt Zeitz in Sachsen-Anhalt sind die zehn im Oktober herausgerissenen Stolpersteine ersetzt worden. Oberbürgermeister Christian Thieme sagte, man könne nicht dulden, dass das Gedenken an die schrecklichen Ereignisse während der Zeit des Nationalsozialismus beseitigt werde.

    Drei Stolpersteine mit den Namen von Emma Esther, Siegfried und Bertha Pess Mendelsohn sind in die Pflastersteine der Kramerstraße in Zeitz verlegt. Weiße Rosen liegen darauf.
    Knapp zwei Monate nach dem Diebstahl erinnern in Zeitz neue Stolpersteine an Menschen wie die Familie Mendelsohn, die von den Nationalsozialisten verschleppt und ermordet wurden. (picture alliance / dpa / Heiko Rebsch)
    Zugleich betonte der CDU-Politiker, er nehme grundsätzlich keine antisemitische Problematik in der Stadt wahr.
    Anfang Oktober hatte der Diebstahl sämtlicher in Zeitz verlegten Stolpersteine bundesweit für Empörung gesorgt. Auf einem Spendenkonto gingen mehr als 50.000 Euro zur Wiederherstellung ein. Die Gedenktafeln erinnern an ihren früheren Wohnorten an Opfer des Nationalsozialismus. Sie gelten als größtes dezentrales Mahnmal der Welt. Nach Angaben des Initiators Gunter Demnig sind weltweit etwa 112.000 Stolpersteine verlegt worden. Davon seien rund 900 verschwunden oder gestohlen worden. Zuletzt wurden auch aus den sachsen-anhaltischen Städten Halle und Oschersleben Stolpersteine als verschwunden gemeldet.
    Diese Nachricht wurde am 28.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.