Knapp 7000 Schülerinnen und Schüler zwischen 10 und 18 Jahren hat die DAK befragt, in sechs Bundesländern - und sie fand erhebliche Gesundheitsprobleme.
Der DAK-Vorstandsvorsitzende Andreas Storm: "Mit dieser Studie konnte zum ersten Mal gezeigt werden, dass die Schülerinnen und Schüler, die über Stress klagen, gleichzeitig auch erheblich gesundheitliche Probleme haben. Vor allen Dingen Rückenschmerzen, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, zum Teil auch Schwindelgefühl, das macht also deutlich, dass Stress erhebliche Auswirkungen auch auf das gesundheitliche Wohlbefinden hat."
Auch Schlafstörungen nannte rund ein Drittel der Kinder und Jugendlichen als häufiges Symptom.
Mädchen besonders oft betroffen
Schulischen Stress als Ursache kann die DAK allerdings nicht direkt benennen. Welche Rolle die Unterrichtsdauer dabei spielt, und das Unterrichtspensum, sei nicht untersucht worden, so Storm.
40 Prozent der Befragten gaben an, zu viel für die Schule zu tun zu haben. Man habe vor allem gravierende Unterschiede gefunden je nach Alter und Geschlecht, so Storm. Demnach gaben 49 Prozent der Mädchen an gestresst zu sein, aber nur 37 Prozent der Jungen. Mit steigendem Alter gebe es mehr Probleme so Storm. Diejenigen, die schon nach 12 Jahren Abitur machen müssen dürften nach menschlichem Ermessen besonders gestresst sein, allerdings.
"Die haben wir hier noch nicht untersucht, weil wir bei der Auswahl der Schulen nicht nach diesem Kriterium geschaut haben, aber auch das könnte man natürlich das nächste Mal noch mit berücksichtigen."
Schlechte Ernährungssituation
Besonders große Sorgen macht den Krankenkassenvertretern die schlechte Ernährungssituation vieler Kinder und Jugendlicher.
"Was ich für besonders dramatisch halte, ist dass bei den älteren Schülern, also in der neunten und zehnten Klasse jeder Dritte ohne Frühstück in die Schule geht."
Auch dass sehr viele Energy-Drinks konsumiert werden sei ein Problem. Bis zu 84 Prozent der älteren Schüler gaben an, solche Getränke zu sich zu nehmen.
Dazu der Studienleiter, der Psychologe Reiner Hanewinkel: "Da sind ja zwei wesentliche Inhaltsstoffe, da ist einmal Coffein: hohes Ausmaß an Schlafstörungen. Wenn ich dann noch Energydrinks konsumiere, das passt natürlich nicht zusammen. Und der zweite Punkt ist: da ist ja sehr viel Zucker drin, wenn ich das also konsumiere, dann darf ich nicht wundern, dass ich eine hohe Zahl des Übergewichtes gerade schon im Jugendalter habe, das ist nicht normal."
"Gesundheit und Ernährung als Schulfach"
Aus den Umfragebefunden leitet DAK-Chef Andreas Storm vor allem Forderungen an die Politik und die Lehrpläne in den Schulen ab.
"Unsere Botschaft ist: wir brauchen Gesundheit und Ernährung als Schulfach und das muss auf den Schulplan drauf."
In einem Jahr sollen die Schüler von der DAK erneut befragt werden. Man kann nur hoffen, dass dann schulische, persönliche und gesellschaftliche Ursachen für Stress besser aufgearbeitet und auseinander sortiert werden als dieses Mal. In Schulnoten würde man den Erkenntnisgewinn durch diese Untersuchung als "unbefriedigend" bewerten.