Die WHO betonte, das seien mehr Tote als durch HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose zusammen. Zwar werde in vielen Ländern weniger geraucht, die Zahl der Raucher steige aber durch das Bevölkerungswachstum.
Nach Einschätzung der WHO sind hohe Steuern auf Tabak eine "erprobte, kostengünstige Maßnahme, um die Nachfrage nach Tabak zu reduzieren, Leben zu retten und Mittel für eine bessere Gesundheitsversorgung zu sammeln." Zu wenige Länder nutzten das Instrument jedoch. Den Angaben zufolge erheben 33 der 194 WHO-Länder so hohe Steuern auf Tabakwaren, dass diese mehr als 75 Prozent des Verkaufspreises einer Packung Zigaretten ausmachen. Diese Höhe hält die WHO für angemessen. Die Beispiele China und Frankreich zeigten, dass höhere Zigarettenpreis infolge einer hohen Tabaksteuer zu weniger Rauchern führe und zu weniger Krankheiten im Zusammenhang mit Tabakkonsum wie Lungenkrebs.
Viele Raucher in ärmeren Ländern
Deutschland gehört nicht zu den 33 Ländern, erreicht die 75-Prozent-Marke aber fast. Die Preiserhöhungen und die Tatsache, dass Zigaretten und Tabak seit 2009 nicht mehr an Jugendliche unter 18 verkauft werden, hätten die Raucherquote bei Jugendlichen massiv reduziert, sagte Kerstin Schotte von der WHO. Die Organisation zählt Rauchen zu den Risikofaktoren für die weit verbreiteten nichtansteckenden Krankheiten, darunter Krebserkrankungen, Herz- und Lungenleiden sowie Diabetes. Den Angaben zufolge sterben daran 16 Millionen Menschen vorzeitig, also vor ihrem 70. Lebensjahr. 80 Prozent der weltweit rund eine Milliarde Raucher leben nach WHO-Angaben in Ländern mit niedrigen oder mittleren Einkommen.
Die Weltgesundheitsorganisation hat zudem errechnet, dass schätzungsweise alle sechs Sekunden ein Mensch derzeit an den Folgen des Rauchens stirbt, also rund sechs Millionen Menschen pro Jahr. Bis zum Jahr 2030 werde die Zahl auf acht Millionen steigen - sofern nicht stärkere Maßnahmen gegen den Tabakkonsum eingeleitet werden.
(hba/cc)