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Getroffene Slowakei
Ein Land kämpft für mehr Anstand

Die Ermordung des investigativen Journalisten Jan Kuciak und seiner Verlobten hat die Slowakei schwer erschüttert. Seitdem ist nichts mehr, wie es war: Die Regierung ist gestürzt, zehntausende Bürger fordern eine moralische Wende – und engagieren sich stärker als zuvor für das Gemeinwesen.

Von Kilian Kirchgeßner |
Button mit dem Hashtag #allforjan auf der Wollmütze einer Teilnehmerin des Trauermarsches für den ermordeten Journalisten Jan Kuciak und seiner Verlobten in Bratislava
Der Hashtag #allforjan machte in der Slowakei nach der Ermordung des Investigativ-Journalisten Jan Kuciak und seiner Verlobten die Runde (AFP/ Alex Halada)
Die dunklen Praktiken, die über Jahre hinweg mehr oder weniger offen sichtbar waren, wollen sie nun nicht mehr hinnehmen: Stattdessen nehmen sie den Kampf auf gegen korrupte Politiker, unsaubere Ausschreibungen, Subventionsbetrug und dubiose Geschäftsleute.
Journalisten arbeiten nun redaktions- und medienübergreifend zusammen und erleben die Öffentlichkeit als ihre Verbündete. Manche vergleichen die Demonstrationen mit der politischen Wende im Jahr 1989 – wobei diesmal noch völlig offen ist, ob der Atem der Bürger lang genug ist.
Jan Kuciaks Vater jedenfalls hofft, dass die angestoßene Entwicklung in der Slowakei von Dauer ist. Damit der Tod seines Sohnes "zumindest irgendeinen Sinn hatte".
Eine Reportage in fünf Teilen.
Gedenkstelle für den ermordeten Journalisten Jan Kuciak und seine Verlobte Martina Kusnirova in Bratislava
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