Die Polizei bezeichnete die Stimmung insbesondere vor dem Spiel als "aggressiv, gewalttätig und hasserfüllt" - unter anderem seien Steine, Glasflaschen und Leuchtraketen in Richtung RB-Fans geworfen worden.
Einige RB-Leipzig-Fans, die zum Spiel ihres Vereins in Dortmund mitgereist waren, erheben schwere Vorwürfe: An den gewalttätigen Ausschreitungen einiger BVB-Anhänger gegenüber Gästefans und Polizei sei die BVB-Vereinsführung mitschuld - da unter anderem Vereinspräsident Hans-Joachim Watzke immer wieder öffentlich das Finanzierungsmodell des RB Leipzig kritisiert habe.
Ja zu Kritik - nein zu Gewalt
"Ich kann da keine Verantwortung der Vereinsführung erkennen", sagte dazu 11-Freunde-Chefredakteur Philipp Köster in der Sendung "Sport am Sonntag". Der BVB-Präsident habe in seinen Augen die Stimmung gegen RB-Leipzig-Fans nicht bewusst aufgeheizt oder "übermäßig Öl ins Feuer gegossen".
Man müsse unterscheiden zwischen berechtigter Kritik am Kommerzfußball und gewalttätigen Angriffen auf Fans. Letzteres verurteilte Köster scharf als "völlig illegitime Form des Protests". Eine sachliche, friedliche Debatte über die Zukunft des Profifußballs sei seiner Meinung nach dagegen unbedingt nötig.
Im Umgang mit gewaltbereiten Fans müssten Vereine immer wieder klar machen, dass man keine Gewalt duldet – "das hat der BVB aber auch gemacht." In einer Stellungnahme hatte der Verein die Ausschreitungen "aufs Schärfste" verurteilt.
Das gesamte Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.