Archiv

Gewalt im Fernsehen
"Shitstorm erregt mehr Aufmerksamkeit als Gewaltorgie"

Es werde zu wenig über Gewalt in den Medien diskutiert, meint Norbert Schneider, ehemals Direktor der Landesmedienanstalt NRW. Das Thema werde nach Amokläufen immer wieder genannt, eine substanzielle Beschäftigung damit finde aber nicht statt, sagte er im DLF.

Norbert Schneider im Gespräch mit Brigitte Baetz |
    Tatort im Ersten, Udo Wachtveitl als Kommissar Leitmayr im Münchner Tatort
    Ist eine Begrenzung von Gewaltbildern im Fernsehen sinnlos angesichts der Bilderflut im Internet? (imago)
    "Irgendein völlig idiotischer Shitstorm erregt mehr öffentliche Aufmerksamkeit als irgendeine Gewaltorgie in einem deutschen Fernsehkrimi", sagt Schneider im DLF.
    Dabei deuten Befragungen darauf hin, dass das deutsche Fernsehpublikum sich weniger Gewalt im Fernsehen wünschen würde.
    Schneider sieht einen Grund für den fehlenden Mediendiskurs darin, dass im Internet Gewaltszenen im Überfluss vorhanden seien, sodass eine Begrenzung der Gewalt im Fernsehen aus den Augen von Medienforschern sinnlos erscheint und damit auch kein Diskurs entstehe.
    Hören Sie das gesamte Gespräch mit Norbert Schneider sechs Monate lang in unserer Mediathek.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.