Der Täter stellte sich kurz nach seinem Verbrechen der Polizei. Nach eigenen Angaben war der 26-Jährige früher Mitarbeiter der Behindertenwohnanlage. Er fuhr mit seinem Wagen direkt zu einer örtlichen Polizeiwache und gestand die Tat. Er hatte eine Tasche mit teils blutverschmierten Messern und anderen scharfen Werkzeugen dabei. "Ich habe es getan", wurde der junge Mann zitiert. Und weiter: "Es ist besser, wenn die Behinderten verschwinden". Der junge Japaner soll zuletzt arbeitslos gewesen sein.
Die Tat ereignete sich in der unweit von Tokio gelegenen Stadt Sagamihara in der Präfektur Kanagawa. Die örtliche Polizei teilte mit, gegen 2.30 Uhr Ortszeit sei ein Notruf eines Angestellten der Einrichtung eingegangen. Regierungssprecher Yoshihide Suga sprach von einem sehr tragischen und schockierenden Vorfall.
Betreuer mussten Schlüssel zu Wohngebäuden aushändigen
Wie ARD-Korrespondent Jürgen Hanefeld berichtet, hatte der Täter mit einem Hammer ein Fenster zu der Einrichtung eingeschlagen. Er fesselte die Angestellten, die sich zunächst gewehrt hatten, und zwang sie dazu, die Schlüssel für die Wohngebäude der Behinderten herauszugeben. In dem Heim leben rund 150 geistig Behinderte, einige von ihnen bereits seit mehr als 30 Jahren.
2008 kamen in Japan sieben Menschen ums Leben, als ein Mann im Tokioter Bezirk Akihabara einen Lastwagen in eine Menschenmenge lenkte und dann auf Passanten einstach. Zwei Jahre später wurden 14 Menschen verletzt, als ein Arbeitsloser in zwei Linienbussen in der Präfektur Ibaraki mit einem Messer auf Fahrgäste losging und seine Opfer verprügelte.