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Gewichtheben
Deutscher Bundesverband: Ajáns Rücktritt längst war überfällig

Tamás Aján soll als Präsident des Weltverbandes der Gewichtheber Doping vertuscht und Gelder veruntreut haben. Sein Führungsstil habe dem Image des Gewichthebens Schaden zugefügt, sagte Christian Baumgartner, Chef des Bundesverbands deutscher Gewichtheber, im Dlf.

Christian Baumgartner im Gespräch mit Matthias Friebe |
International Weightlifting Federation (IWF) President, Romanian Tamas Ajan, gestures during the Rio 2016 Olympic Games at the Riocentro Pavilion in Rio de janeiro, Brazil on August 15, 2016. (Photo by GOH CHAI HIN / AFP)
In der ARD-Dokumentation "Geheimsache Doping - Der Herr der Heber" Anfang Januar 2020 wurden Tamás Aján schwere Fälle von Korruption und Untreue zur Last gelegt (AFP)
Fast 50 Jahre lang war Tamás Aján im IWF, dem Weltverband der Gewichtheber, in verschiedenen Führungspositionen aktiv. Ganze 20 Jahre lang war er Präsident des Verbandes - bis jetzt: Am vergangenen Mittwoch (16.04.2020) gab Aján seinen Rücktritt bekannt.
Ein Schritt, den Christian Baumgartner, der Präsident des Bundesverbandes deutscher Gewichtheber, als "längst überfällig" bezeichnet. Ajáns Führungsstil passe nicht mehr in die heutige Zeit und habe dem Image des Gewichthebens Schaden zugefügt, sagte Baumgartner im Dlf.
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Baumgartner vom Bundesverband deutscher Gewichtheber gehörte schon länger zu den Kritikern von Tamás Aján (privat)
In der ARD-Dokumentation "Geheimsache Doping - Der Herr der Heber" Anfang Januar 2020 wurden Tamás Aján schwere Fälle von Korruption und Untreue zur Last gelegt. Auch im Zusammenhang mit Doping.
Loyalität gegenüber dem langjährigen Chef
Christian Baumgartner erinnert sich an "viele Auseinandersetzungen mit Herrn Aján" während seiner Zeit als Anti-Doping-Beauftragter der deutschen Gewichtheber. Seiner Einschätzung nach habe Aján es geschafft, "im Verband immer wieder die Leute in der Exekutive hinter sich zu bekommen" und sein Schicksal mit dem des Verbandes und der Sportart Gewichtheben zu verbinden.
Man müsse zusammenhalten, da sonst der Sport an sich Schaden nehme - diese Einstellung, so Baumgartner, habe im Weltverband lange Zeit offene Kritik an Missständen verhindert. Erfolge in der Doping-Bekämpfung, die es in den letzten Jahren auch gegeben habe, seien seiner Ansicht nach eher auf Druck von außen zurückzuführen.
Für die Zukunft wiederholte Baumgartner die bereits seit langem bestehende Forderung des deutschen Verbandes, "dass das Anti-Doping-Kontrollsystem unabhängig aufgestellt werden" müsse.