Reisefreudige Kunden in Europa und ein starkes britisches Pfund lassen die Geschäftszahlen von Europas größtem Reisekonzern glänzen. Die TUI konnte Hotels, Clubs und Kreuzfahrtschiffe besser auslasten und pro Bett und Kabine mehr Geld verdienen. Unterm Strich stehen rund 105 Millionen Euro Gewinn - im Vorjahr war es noch ein Minus von 11 Millionen Euro. Das operative Ergebnis hat sich um 14 Prozent verbessert. Eine erfreuliche Folge des konzernweiten Sparprogramms, sagt TUI-Chef Friedrich Joussen:
"Wir hatten das OneTui-Programm gestartet im letzten Jahr, Kosten eingespart, aber eben auch Umsätze gesteigert. Wir hatten in der Prognose 6 bis 12 Prozent gesagt, wir sind jetzt bei 14 Prozent Ergebniswachstum rausgekommen, das ist wirklich ganz schön."
Weltweite Krisen wie in Syrien oder durch Ebola haben sich im Reisegeschäft durchaus bemerkbar gemacht: Urlauber denken in solchen Zeiten über den Flug nach Afrika, in die Türkei oder Ägypten vielleicht lieber zwei Mal nach. Dafür, sagt der TUI-Chef, werden aber gleichzeitig andere Ziele wieder attraktiver:
"Das Interessante an unserem Geschäft ist, dass es relativ flexibel ist. Als Ägypten notleidend war als Buchungs-Destination, sind Griechenland und die Kanaren eingesprungen. Und das sieht man jetzt auch wieder. Wenn es Krisen gibt, dann findet eher ein Austausch in den Destinationen als dass die Leute gar nicht reisen."
Aktien der neuen TUI ab dem 17. Dezember im Handel
Noch vor Weihnachten will die deutsche Konzernmutter in Hannover ihre britische Veranstalter-Tochter TUI Travel komplett übernehmen. Ein milliardenschwerer Zusammenschluss, mit dem das Unternehmen an die Weltspitze drängt. Nach der Fusion sollen knapp 2.000 Reisebüros, 140 Flugzeuge, mehr als 230 Hotels und sieben Kreuzfahrtschiffe - alle unter dem TUI-Dach - besser verzahnt und ausgelastet werden. Konzern-Chef Joussen rechnet im neuen Jahr mit viel Arbeit.
"Wir müssen Synergien liefern und werden die auch liefern. Und wir haben gesagt, die Integration schafft die TUI der Zukunft: Sicherheit, Wachstum. Und das Wichtige ist, in den Köpfen ist das drin und das steht auch auf dem Papier, aber die neue TUI muss auch leben und das machen wir jetzt als Nächstes."
Die Aktien der neuen TUI werden ab dem 17. Dezember in London gehandelt; Hauptsitz des Konzerns bleibt Hannover. Für das laufende Geschäftsjahr hat sich der-Reise-Riese einiges vorgenommen: Der Umsatz soll bis zu 4 Prozent wachsen - das operative Ergebnis um bis zu 15 Prozent.