Und weil die Schwerkraft der Erde viel stärker als die des Mondes ist, ist die Wirkung in der Gegenrichtung auch viel stärker. Sie hat dazu geführt, dass der Mond der Erde immer dieselbe Seite zuwendet.
Umgekehrt bremsen die Gezeitenkräfte des Mondes und der Sonne auch die Rotation der Erde ganz langsam ab. Vor 400 Millionen Jahren dauerte eine Drehung der Erde nur rund 22 Stunden.
Diese Abbremsung der Erdrotation führt ihrerseits dazu, dass der Mond sich langsam von der Erde entfernt – derzeit um etwa drei bis vier Zentimeter pro Jahr. Grund dafür ist ein physikalisches Gesetz, das die Erhaltung des Drehimpulses vorschreibt und dessen Wirkung bei jeder Pirouettendrehung zu beobachten ist:
Wenn die zuvor fest an den Körper gepressten Arme ausgestreckt werden, verlangsamt sich die Drehung deutlich.
Stabil sind die Bahnen der Monde
In gleicher Weise muss der Mond allmählich von der Erde abrücken, wenn sich die Erddrehung aufgrund der Gezeitenreibung verlangsamt.
Bei den meisten anderen Planeten sind die Massenunterschiede zwischen Mond und Planet dagegen so groß, dass es zu keiner nennenswerten Gezeitenreibung kommt. Entsprechend stabil sind die Bahnen der Monde.
Doch der Erdmond bremst die Erde, driftet dadurch allmählich davon und wird am Himmel immer kleiner und kleiner.