Heute ist irgendwie alles Living, Loving, Lounging: Die Welt des Wohnens ist eine riesige Lounge und Chill-out-Zone. So möchten es die Hersteller und Verkäufer am liebsten vermitteln. Denn wo alles Living ist, muss man nicht fürchten, zu Hause auch noch arbeiten zu müssen. Living Is No Working. Das ist die Botschaft. Die Wohnküche als stille Revolution und Gegenkultur gegen eine feindliche Welt voller Zumutungen aus Hektik und Dioxin.. Mein Bauch und meine Lust gehören mir. Gesund, clean, cool und schmutzfrei muss es sein. Zen-Groove und Raumschiffgefühl mit Wurzelholzfurnier, lackweißen Oberflächen und völliger Abwesenheit von Griffen. Das ist der Trend.
"Grifflos ist heut ein großes Thema, einmal für die grifflose Küche, aber auch da, wo der Griff der Holzteile der Küche nicht zum Griff des Gerätes passt."
Grifflos ist ein großes Thema. Also, eine Küche, in der nichts mehr angefasst wird. Die Küche als ein Ort kontrollierter Gefühle, wohliger Wollust, nicht schmutziger Gefühle, des disziplinierten Hedonismus. Nicht der Klang entkorkter Flaschen, der Anblick verschlossener Flaschen im Klimaschrank, das muss reichen. Nicht der Duft von Braten und Kräutern, sondern Dampfabzugshauben und teleskopartig aus der Arbeitsplatte fahrende Downdrafts, die alles schlucken: Dampf, Geruch, Qualm, Feuchtigkeit, Fettspritzer. Alles weg. Das alles ist ein bisschen wie Sex ohne Anfassen. Grifflos mit Touchscreen, berührungsempfindlich, aber körperlos.
Große, verschmutzungsfreie Flächen, Griffmulden und hydraulisch ausfahrende und schließende Schubladen. Die Küche als durchdesigntes Labor und nicht als Arbeitsplatz. In diesen Küchen scheint alles schon fertig, bevor man das Eingekaufte überhaupt ausgepackt hat.
"Mikrowelle ist schon noch eine Technik von heute, nur sie wird unterschiedlich eingesetzt: zum Auftauen, Wiedererwärmen, aber auch in Kombination mit anderen Beheizungsarten um wertige Gerichte komplett zuzubereiten, in Verbindung mit der klassischen Heißluft oder anderen Beheizungsarten."
Also, wer en vogue sein will, hat eine grifflose Küche mit großen warmen Oberflächen: Future by nature, energiesparenden, leisen Abzugshauben, eingebaute Geschirrspüler in Griffhöhe, Hot Water Dispenser für den grünen Tee zwischendurch und Dampfgarer. Wok, Gas, Ceran alles von gestern. Induktion und Dampfgarer, das isses. Zeit- und Energieersparnis, hohe Laufleistung mit geringem Geräusch. Toll anzugucken, aber nix zum Selbermachen. Loft und Factory Living Kitchen als totes Museum
"Im Dampfgarer zubereitete Speisen, die Vitamine viel lebendiger halten als in jeder anderen herkömmlichen Beheizungsart und dass ich gesundheitsbewusst mich ernähre. Die ganzen Wirkstoffe in den Speisen bleiben enthalten, es verkocht nichts und von der Optik her, bleibt das Gemüse so wie sie es rein gegeben haben."
Stimmt alles, ist aber immer noch männlich gedacht.
"Wir haben so was. Ich krieg immer nur einen Schreck, wenn dieses Gerät anfängt, zu brummen und Wasser nachgefüllt werden soll, dann denk ich nämlich: Schnapp dir das Kind, hier explodiert gleich was!"
Frauen wünschen sich was anderes.
"Ein ganz, ganz großer Tisch, wo mindestens zwölf Leute Platz haben mit großen Bänken, eine tolle Keramikspüle, ein Ofen, in dem ich backen kann, also ein Kamin oder Ofen, richtig noch mit Holz - das wär toll. Spülmaschine wär super."
Da ist er wieder, der ursprüngliche Gedanke von der Küche als Ort der Versammlung, der Befriedung, der Speisung, Sättigung und der Amnestie, der Straffreiheit. In so einer Küche wird gekocht. Da ist nicht alles schon fertig. Es hat Zeit und kann werden. Die Küche von heute ist eher ein Convenience Centre. Come celebrate cooking! Lass die Arbeit draußen, der Dampfgarer macht das für uns. Ein Männertraum, ein Herd, ein Fokus, der Leidenschaft entfacht, aber nicht brennt. Im Zubehörhandel gibt es dafür die Feuer-Skulptur. Die kann man aufstellen, anmachen, Flamme regulieren und abschalten.
"Unser Dampfgarer ist definitiv für Männer konzipiert, nicht für Frauen."
Die Küche ist kein Ort der Hitze mehr, sondern eine coole Wohnküche, eine repräsentative Food-Factory mit eingebauter Gelingensgarantie. Grifflos ist sie, weil Sie Misserfolg nicht kennt. Wo keine Griffe sind, kann man nicht daneben greifen.
"Grifflos ist heut ein großes Thema, einmal für die grifflose Küche, aber auch da, wo der Griff der Holzteile der Küche nicht zum Griff des Gerätes passt."
Grifflos ist ein großes Thema. Also, eine Küche, in der nichts mehr angefasst wird. Die Küche als ein Ort kontrollierter Gefühle, wohliger Wollust, nicht schmutziger Gefühle, des disziplinierten Hedonismus. Nicht der Klang entkorkter Flaschen, der Anblick verschlossener Flaschen im Klimaschrank, das muss reichen. Nicht der Duft von Braten und Kräutern, sondern Dampfabzugshauben und teleskopartig aus der Arbeitsplatte fahrende Downdrafts, die alles schlucken: Dampf, Geruch, Qualm, Feuchtigkeit, Fettspritzer. Alles weg. Das alles ist ein bisschen wie Sex ohne Anfassen. Grifflos mit Touchscreen, berührungsempfindlich, aber körperlos.
Große, verschmutzungsfreie Flächen, Griffmulden und hydraulisch ausfahrende und schließende Schubladen. Die Küche als durchdesigntes Labor und nicht als Arbeitsplatz. In diesen Küchen scheint alles schon fertig, bevor man das Eingekaufte überhaupt ausgepackt hat.
"Mikrowelle ist schon noch eine Technik von heute, nur sie wird unterschiedlich eingesetzt: zum Auftauen, Wiedererwärmen, aber auch in Kombination mit anderen Beheizungsarten um wertige Gerichte komplett zuzubereiten, in Verbindung mit der klassischen Heißluft oder anderen Beheizungsarten."
Also, wer en vogue sein will, hat eine grifflose Küche mit großen warmen Oberflächen: Future by nature, energiesparenden, leisen Abzugshauben, eingebaute Geschirrspüler in Griffhöhe, Hot Water Dispenser für den grünen Tee zwischendurch und Dampfgarer. Wok, Gas, Ceran alles von gestern. Induktion und Dampfgarer, das isses. Zeit- und Energieersparnis, hohe Laufleistung mit geringem Geräusch. Toll anzugucken, aber nix zum Selbermachen. Loft und Factory Living Kitchen als totes Museum
"Im Dampfgarer zubereitete Speisen, die Vitamine viel lebendiger halten als in jeder anderen herkömmlichen Beheizungsart und dass ich gesundheitsbewusst mich ernähre. Die ganzen Wirkstoffe in den Speisen bleiben enthalten, es verkocht nichts und von der Optik her, bleibt das Gemüse so wie sie es rein gegeben haben."
Stimmt alles, ist aber immer noch männlich gedacht.
"Wir haben so was. Ich krieg immer nur einen Schreck, wenn dieses Gerät anfängt, zu brummen und Wasser nachgefüllt werden soll, dann denk ich nämlich: Schnapp dir das Kind, hier explodiert gleich was!"
Frauen wünschen sich was anderes.
"Ein ganz, ganz großer Tisch, wo mindestens zwölf Leute Platz haben mit großen Bänken, eine tolle Keramikspüle, ein Ofen, in dem ich backen kann, also ein Kamin oder Ofen, richtig noch mit Holz - das wär toll. Spülmaschine wär super."
Da ist er wieder, der ursprüngliche Gedanke von der Küche als Ort der Versammlung, der Befriedung, der Speisung, Sättigung und der Amnestie, der Straffreiheit. In so einer Küche wird gekocht. Da ist nicht alles schon fertig. Es hat Zeit und kann werden. Die Küche von heute ist eher ein Convenience Centre. Come celebrate cooking! Lass die Arbeit draußen, der Dampfgarer macht das für uns. Ein Männertraum, ein Herd, ein Fokus, der Leidenschaft entfacht, aber nicht brennt. Im Zubehörhandel gibt es dafür die Feuer-Skulptur. Die kann man aufstellen, anmachen, Flamme regulieren und abschalten.
"Unser Dampfgarer ist definitiv für Männer konzipiert, nicht für Frauen."
Die Küche ist kein Ort der Hitze mehr, sondern eine coole Wohnküche, eine repräsentative Food-Factory mit eingebauter Gelingensgarantie. Grifflos ist sie, weil Sie Misserfolg nicht kennt. Wo keine Griffe sind, kann man nicht daneben greifen.