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Ghost Festival der Spannungen:Künstler
Göttliche Ewigkeit

Eine ergreifende Vision schrieb Olivier Messiaen mit seinem "Quartett für das Ende der Zeit". Beim Ghost Festival in Berlin spielten die Künstler das Werk ohne Publikum. Die Atmosphäre? Magisch geisterhaft.

Am Mikrofon: Sylvia Systermans |
    Eckige Farbflecken definieren die Glasfenster eines großen Raums, in dem man noch große flache Lampen hängen sieht.
    Bot einen passenden Rahmen für Olivier Messieans "Quatuor pour la fin du temps": die Jesus-Christus-Kirche in Berlin-Dahlem. (Gregor Bühl)
    Um irdische Liebe und die Ewigkeit Gottes kreiste das dritte Konzert der "Spannungen"-Künstler beim Ghost-Festival in Berlin. Beethoven vertraute seine sieben Variationen über das Thema "Bei Männern, welche Liebe fühlen" aus Mozarts "Zauberflöte" dem dunkel-samtigen Klang des Cellos an. Solistisch emanzipiert auf Augenhöhe mit dem Klavier. Seinem geschätzten Freund und Förderer Erzherzog Rudolf widmete Beethoven seine Violinsonate G-Dur-Sonate, op. 96. Die letzte von zehn Werken für diese Besetzung, eher gesanglich und schlicht statt auftrumpfend virtuos.
    Erschütternde Uraufführung
    Olivier Messiaen komponierte sein "Quartett für das Ende der Zeit" während seiner Inhaftierung in einem deutschen Kriegsgefangenenlager. Klirrend kalt war es, als das zutiefst spirituelle Werk in einer schäbigen Baracke vor 400 Kriegsgefangenen uraufgeführt wurde. "Nie wieder hat man mir mit solcher Aufmerksamkeit und solchem Verständnis zugehört wie damals", erinnerte sich Messiaen Jahrzehnte später.
    Ludwig van Beethoven
    7 Variationen für Violoncello und Klavier Es-Dur über das Duett "Bei Männern, welche Liebe fühlen", aus der Oper "Die Zauberflöte" von W. A. Mozart, WoO 46
    Sonate für Violine und Klavier Nr.10 G-Dur, op. 96
    Olivier Messiaen
    Quatuor pour la fin du temps für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier
    Sharon Kam, Klarinette
    Isabelle Faust, Violine
    Antje Weithaas, Violine
    Gustav Rivinius, Violoncello
    Tanja Tetzlaff, Violoncello
    Mario Häring, Klavier
    Lars Vogt, Klavier
    Aufnahme vom 23.6.2020 aus der Jesus-Christus-Kirche Berlin
    Sie können vor Ausstrahlung dieser Sendung bereits ab dem 10. Juli an dieser Stelle den Konzertmitschnitt hören.