Gianni Infantinos Besuch in Moskau war von Harmonie geprägt. Er habe sogar schon zwei Sätze Russisch gelernt, so der FIFA-Präsident heute im Oberhaus des russischen Parlaments:
"Ich liebe Fußball" und "Ich liebe Russland".
Zuvor hatte Russlands Sportminister Vitalij Mutko den Gast in höchsten Tönen gelobt. Seine Wahl zum FIFA-Präsidenten sei ein Glücksfall für Russland gewesen.
"Gianni Infantino ist ein großer Profi, ein Pragmatiker und jemand, der alles tut, damit das Ansehen der FIFA wieder hergestellt wird."
Infantino äußerte sich zufrieden über den Stand der WM-Vorbereitungen. Zweifel, ob Russland angesichts der Wirtschaftskrise in der Lage sei, alle Anlagen rechtzeitig fertig zu stellen, versuchte Sportminister Mutko heute im Föderationsrat auszuräumen. Drei von zwölf Stadien seien bereits fertig.
"Alle 600 Infrastukturprojekte werden streng kontrolliert. Wir haben keinerlei Zweifel, dass alles fertig wird und dass wir eine der besten Weltmeisterschaften ausrichten werden."
Infantino verspricht, Menschenrechte zu thematisieren
Allein Wladimir Katrenko, Vertreter des russischen Rechnungshofes, trübte das Bild.
"Bei 20 Objekten besteht die Gefahr von Verzögerungen. Darunter sind sechs Sportanlagen, vier Versorgungseinrichtungen, vier Infrastrukturobjekte und drei Anlagen zur Energieversorgung."
Auch der Hotelbau in mehreren Städten hinke hinterher. FIFA-Präsident Infantino hatte gestern das Moskauer Luschniki-Stadion besichtigt. Dort soll das WM-Finale stattfinden.
"Hier spürst du den Puls, wenn du das Stadion betrittst. Es wird großartig für Spieler und Fans werden. Moskau ist eine tolle Stadt und wird in zwei Jahren bereit sein, die Welt zu empfangen."
Infantino versprach in Moskau, im Rahmen der Fußball-WM auch Menschenrechte zu thematisieren. Die FIFA trage Verantwortung, dazu gehöre es, auch schwierige Themen anzusprechen. Der FIFA-Präsident flog heute von Moskau aus weiter nach Katar, den Gastgeber der WM 2022.