Fußballschuhe und Torwarthandschuhe der Markenartikel-Hersteller Adidas, Nike und Puma enthalten einer Untersuchung der Umweltschutzorganisation Greenpeace zufolge giftige Chemikalien. Unabhängige Labore hätten in Proben aller Marken Schadstoffe wie perfluorierte Chemikalien (PFC), Nonylphenolethoxylate (NPE), Phthalate und Dimethylformamid (DMF) gefunden. Einige dieser Stoffe störten das Hormonsystem, schädigten die Fruchtbarkeit oder könnten das Tumorwachstum fördern.
Laut Deutschlandfunk-Umweltredakteur Georg Ehring bringen diese Stoffe bei Produktion und Gebrauch erst mal Vorteile, aber auch "Risiken und Nebenwirkungen" mit sich. So sei das ebenfalls in der Kleidungsproduktion eingesetzte Teflon schwer abbaubar, Rückstände habe man in den entlegensten Regionen der Welt gefunden, darunter in der Antarktis.
Das Tragen der untersuchten Kleidungsstücke oder Schuhe schädige zwar nicht unmittelbar die Gesundheit; die Chemikalien von Produkten und Fabriken landeten aber in Umwelt und Nahrungskette in den Herstellungsländern, kritisierte auch Greenpeace.
Adidas schneidet besonders schlecht ab
Die Umweltorganisation versucht seit 2011 mit ihrer sogenannten Detox-Kampagne, Firmen dazu zu bringen, bis 2020 Kleidung und Schuhe giftfrei zu produzieren. Auch die Sportartikel-Hersteller Adidas, Nike und Puma haben sich dazu bereit erklärt. Greenpeace kritisiert aber, die Firmen versteckten sich hinter "Papierversprechen" des Branchenverbandes. Andere Kleidungsproduzenten hätten bereits mit der Entgiftung ihrer Produktion begonnen.
Die Sportartikel-Hersteller argumentierten, sie bräuchten noch Zeit, so Georg Ehring im DLF-Gespräch. Für die Produktion angedachte Ersatzstoffe müssten vor ihrem Einsatz zunächst ausreichend überprüft werden.
Schuhe und Handschuhe von Adidas hätten besonders schlecht abgeschnitten, teilte die Umweltschutzorganisation mit. Adidas erwarte Rekordumsätze von zwei Milliarden Euro mit Produkten für die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien, sage den Fans aber nicht, dass mit der Herstellung Gewässer in den Produktionsländern vergiftet würden.