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Süddeutschland
Giftiger Ölkäfer breitet sich weiter aus

Giftige Ölkäfer breiten sich vor allem im Südwesten Deutschlands aus. Laut Naturschutzbund Nabu gibt es hier bereits rund 15 Arten von Ölkäfern – viele davon entlang der großen Flüsse wie Rhein, Neckar und Donau. Das Gift der Käfer sei schon in einer geringen Konzentration hochtoxisch, warnt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).

    Ein Blauer Ölkäfer (Meloe proscarabaeus) sitzt in einem Beet in einem Garten.
    Ölkäfer waren schon im alten Ägypten bekannt und wurden als Wehenpflaster oder Potenzmittel verwendet. Sie sind aber giftig. (picture alliance / dpa / Frank Hammerschmidt)
    Ölkäfer scheiden bei Gefahr ölige Tröpfchen aus Poren an den Kniegelenken aus. Die Menge Gift in einem Käfer könne reichen, einen Erwachsenen zu töten, erklärt Lilith Stelzner, Naturschutzreferentin beim Landesverband des BUND. Die Öltropfen enthalten das Reizgift Cantharidin. Zum Vergleich: Das Gift von fünf Kreuzottern habe den gleichen Effekt. Die Expertin meint aber auch: Wenn man sich richtig verhalte, passiere nichts. Generell sollten Erwachsene wie Kinder Abstand halten, denn: Selbst die häufigsten Arten wie der Violette Ölkäfer und der Schwarzblaue Ölkäfer seien als "gefährdet" eingestuft und streng geschützt.

    Bei Verschlucken Giftnotruf wählen

    Wenn man aus Versehen mit einem Ölkäfer in Berührung kommt, rät die Deutsche Wildtier Stiftung dazu, sich gründlich die Hände zu waschen und die entsprechende Stelle zu kühlen. Gefährlich kann es vor allem werden, wenn man das Tier verschluckt. Dann solle man zeitnah Kontakt zum Giftnotruf aufnehmen, heißt es.
    Der Ölkäfer wurde auch schon in anderen Regionen Deutschlands gesichtet. Eine Gemeinde in Schleswig-Holstein sperrte Ende April aus Vorsicht Teile eines Schulhofes. Hier fand man Ölkäfer auf einem Spielplatz.
    Diese Nachricht wurde am 07.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.